Graz/Klagenfurt - Der Autozulieferer Magna Powertrain, eine Tochter Magna Holding, will in den Standort Lannach bei Graz zusätzlich 30 Millionen Euro investieren. Wie der Standard exklusiv erfuhr, wird als Reaktion auf vier neue Großaufträge vorerst in die Gebäude und in die Maschinen-anlagen des Werks Lannach/Ilz investiert. Ab April 2011 will der Hersteller für Antriebsstränge und Achsen für verschiedene Automobilhersteller planmäßig auch 200 neue Mitarbeiter aufnehmen.
Die neuen Auftraggeber dürften es eilig haben: Mit der baulichen Erweiterung des Areals wird schon Ende nächster Woche begonnen.
Mehr Umwelttechnologie
Am Freitag wird der Spatenstich der Werkserweiterung feierlich samt Magna Powertrain-Präsident Jake Hirsch, der eigens für die Ground Breaking Ceremony aus Troy in Michigan anreist, begangen. Hirsch ist erklärter Steiermark-Fan - nicht nur wegen des hiesigen Know-hows in der Automobilbranche, sondern auch als passionierter Jäger.
Inhaltlich will man sich "aufgrund der zunehmenden Umweltanforderungen auf Innovationen elektronisch gesteuerter Technologien zur Verbesserung des Leistungsvermögens und zur Reduktion von Emissionen" konzentrieren. Neben der Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Fahrzeuggewicht will man künftig auch noch mehr Fahrzeugsicherheit fokussieren.
Noch Anfang 2009 musste Magna Powertrain, wie viele andere Unternehmen der Automobilindustrie, hunderte Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, wobei schon im Herbst desselben Jahres ein Rückgang der Kurzarbeit zu verzeichnen war. 2010 schloss das Werk in Lannach schließlich mit einem Zuwachs bei Umsatz und Mitarbeitern. Jetzt spricht man seitens der Unternehmens von "guten Nachrichten für die österreichische Wirtschaft", mit denen man 2011 optimistisch beginne.
Weniger neue Jobs ini Klagenfurt
Magna Powertrain unterhält weltweit 28 Produktionsstandorte: elf Engineering-Zentren und 17 Vertriebsbüros. Der größte Standort ist Lannach/Ilz. Die Gemeinden Lannach und Ilz sind zwar 55 Kilometer voneinander entfernt, werden aber als ein Werk geführt. Von den 30 Millionen werden nun 25 in Lannach und fünf in Ilz investiert werden.
Etwas zurücknehmen musste man derweil die ursprünglichen Erwartungen im Magna-Werk in Klagenfurt, wo man beim Spatenstich 2006 ebenfalls von 200 neuen Arbeitsplätzen sprach. Finanzlandesrat Harald Dobernig (FPK) gab am Freitag bekannt, dass mittlerweile 110 Mitarbeiter in Klagenfurt beschäftigt seien. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22./23.1.2011)