Hamburg - Der Hamburger SV hat erneut bei einer Postenbesetzung unglücklich agiert. Nachdem die Suche nach einem Sportdirektor sich 2009/10 zu einer über elf Monate andauernden Posse ausgewachsen hatte, wurde es nun auch nichts mit der Bestellung von Matthias Sammer. Der deutsche Ex-Internationale bleibt Sportdirektor beim DFB. Der 43-Jährige habe sich "nach reiflicher Überlegung" aber gegen das Angebot entschieden. "Das Interesse des HSV ehrt mich sehr, aber es warten beim DFB noch viele Aufgaben", erklärte Sammer am Freitag in einer Stellungnahme. Er werde seinen bis 2013 laufenden Vertrag erfüllen.

Die Hamburger zeigte sich verwundert über Sammers Entscheidung. Man habe sich zuletzt am Dienstag lange in größerem Kreis unterhalten und nichts habe darauf hingedeutet, dass eine Einigung nicht zustande kommt, hieß es von Seiten des Klubs. Angeblich hat sich Sammer durch die öffentliche Verhandlung der Personalie unter Druck gesetzt gefühlt.

Die Suche nach einem starken Mann für den sportlichen Bereich, der auch ein Gegengewicht zum in die Kritik geratenen Klubchef Bernd Hoffmann ist jedenfalls damit erneut gescheitert.  Der derzeitige Manager Bastian Reinhardt, seit vergangenen Mai im Amt, konnte den Ruf eine Notlösung darzustellen bisher noch nicht abschütteln. Ihm fehlt die Erfahrung, zudem geisterten vor seiner Ernennung Kandidaten-Namen wie Roman Grill, Nico-Jan Hoogma oder Oliver Kreuzer en gros durch die Medien. (red)