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Die letzte noch erhaltene Federkrone. Wert: unschätzbar.

Foto: APA/Museum für Völkerkunde

 Wien - Seit vielen Jahren laufen diskrete Verhandlungen zwischen Mexiko und Österreich über den Verbleib der "Federkrone des Montezuma". Und zwar sehr professionell, wie die Vize-Außenministerin von Mexiko, Lourdes Aranda, betont.

Jetzt allerdings scheint sich die diplomatische Gangart in der Feder-Causa verschärft, die Geduld auf mexikanischer Seite erschöpft zu haben: "Das ist kein kulturelles Thema mehr, für uns ist es zu einem politischen Thema erster Güte in unseren bilateralen Beziehungen geworden", erklärt Aranda im Gespräch mit dem STANDARD.

Die Beziehungen, insbesondere ins österreichische Außenministerium, seien sehr gut, weswegen Mexiko sehr optimistisch sei, dass einer temporären Leihgabe nun nichts mehr im Wege stehe. Als Tausch, wäre eine Leihgabe der goldenen Kutsche des habsburgischen Kaisers Maximilian I. von Mexiko möglich.

Der Tausch könnte sich jedoch weiter verzögern. Aktuell wird vor allem die Transportfähigkeit der Krone, die sich seit 1590 in Österreich befindet, von einer Kommission untersucht: Ein Team aus Restauratoren des Kunsthistorischen Museums (KHM) und Experten aus Mexiko ist seit einem Jahr mit dieser Frage beschäftigt. Erst danach wird entschieden.

Das kostbare Artefakt, dass sich wahrscheinlich nie im Besitz des aztekischen Herrschers Montezumas befand, könnte zum heiklen "Showcase" werden, sagt die Vizeministerin. "Wir wollen die Bereitschaft sehen, das Thema endlich zu beenden. Es liegt im beidseitigem Interesse, noch heuer eine Lösung zu finden." (Julia Herrnböck/DER STANDARD, Printausgabe, 22./23. 1. 2011)