Zürich - Ein Mitarbeiter der Schweizer Großbank Credit Suisse ist im Zusammenhang mit Untersuchungen um eine Steuer-CD in Haft genommen worden. Die Schweizer Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag nach einem Bericht des "Tages-Anzeiger" aus Zürich, dass ein Verdächtiger in Untersuchungshaft sitze. Weitere Angaben wurden weder von der Justiz noch von der Bank gemacht. Nach diesem Bericht wird dem Inhaftierten vorgeworfen, etwas mit dem Verkauf einer CD mit Kundendaten an das Land Nordrhein-Westfalen zu tun zu haben. Nach unbestätigten Berichten wurden dafür 2,5 Mio. Euro bezahlt.

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben gegen vier aktuelle und einen ehemaligen Mitarbeiter der Schweizer Bank. Sie werden verdächtigt, Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Um dem nachzugehen, hatten die Ermittler im Sommer 1.500 Kunden der Bank befragt, deren Daten sie von der CD hatten. Schon Anfang Juli hatten 150 Ermittler sämtliche deutsche Credit-Suisse-Filialen durchsucht.

Nach dem Bericht der Zeitung wird die Credit Suisse in deutschen Ermittlerkreisen als "Beihilfebank" bezeichnet, weil unversteuertes Geld von ihren Kunden in speziellen Lebensversicherungen auf den Bermudas versteckt worden sei. Bei Ermittlungen in der Schweiz hatte die Staatsanwaltschaft im Februar ein Verfahren wegen des Verdachts auf Wirtschaftsspionage eröffnet. Deutschland wurde um Rechtshilfe gebeten, nach Angaben der Zeitung aber bisher ohne Erfolg. (APA)