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Sali Berisha vergleicht sich mit Ben Ali

Foto: APA/EPA/Babani

Tirana - Nach den blutigen Zusammenstößen in Albaniens Hauptstadt Tirana mit mindestens drei Toten hat Ministerpräsident Sali Berisha am Freitag die Opposition beschuldigt, sie wolle nach tunesischem Vorbild gewaltsam die Macht im Land übernehmen. Berisha bezeichnete Oppositionsführer Edi Rama und die Anführer der Proteste am Abend in einer Ansprache in seinem Büro als "Kriminelle und Banditen". Sozialistenchef und Oppositionsführer Edi Rama wiederum warf den Sicherheitskräften gezielte Provokationen vor.

Nach offiziellen Angaben starben drei Menschen. 70 Polizisten und knapp ein Dutzend Demonstranten seien verletzt worden, hieß es zunächst. Der Chef des Militärhospitals in Tirana, Sami Koceku, sprach dagegen von 22 verletzten Zivilisten. Mindestens einer von ihnen sowie 17 Polizisten seien lebensgefährlich verletzt, sagte er. In der Stadt herrschte am Abend Hochspannung, in der Stadt waren massive Polizeikräfte aufgezogen.

Mehrere tausend Demonstranten waren am Nachmittag einem Aufruf der Opposition gefolgt und hatten sich im Zentrum der Hauptstadt zu Protesten gegen die Korruption in der Regierung von Ministerpräsident Berisha versammelt. Am späten Nachmittag versuchten die Demonstranten nach offiziellen Angaben, das Regierungsgebäude zu stürmen. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein, über die Köpfe der Demonstranten hinweg wurden Warnschüsse mit scharfer Munition abgegeben. (APA/dpa)