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Nadal kam gegen Tomic ins Schwitzen.

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Andy Murray ist die nächste Hürde für Jürgen Melzer.

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Melbourne - Andy Murray ist am Samstag äußerst souverän ins Achtelfinale der mit 18,5 Mio. Euro dotierten Australian Open in Melbourne eingezogen. Der als Nummer 5 gesetzte Schotte ließ dem Spanier Guillermo Garcia Lopez beim 6:1,6:1,6:2 wie auch seinen Gegnern in den ersten beiden Runden keine Chance. Der Vorjahres-Finalist ist nun der nächste Gegner von Jürgen Melzer.

"Ich hatte einen guten Start und habe auch gut weiter gespielt. Normalerweise spielt das erste Game keine Rolle, aber heute hat es sicher geholfen", bezog sich Murray auf den umkämpften Auftakt. Der Spanier hatte 40:0 geführt und dabei auch einen spektakulären Ball geschlagen, den Aufschlag dann aber gleich aufgeben müssen. Nach einer Stop-Lob-Kombination Murrays spielte der Spanier den Ball mit dem Rücken zum Netz durch die Beine als Passierball an dem am Netz wartenden Murray vorbei. "Das war das erste Mal, dass mich jemand mit einem "Durch-die-Beine-Schlag" passiert hat. Das war gut", zollte Murray seinem Kontrahenten Lob.

Söderling macht kurzen Prozess

Einen leichten Tag verlebte auch Robin Söderling. Der einzige Schwede im Herrenfeld spazierte mit einem 6:3,6:1,6:4 ins Achtelfinale und bleibt wie Murray weiter ohne Satzverlust. Söderlings nächster Gegner heißt überraschend nicht Jo-Wilfried Tsonga. Der als Nummer 13 gesetzte Franzose musste sich dem Ukrainer Alexandr Dolgopolow in fünf Sätzen mit 6:3,3:6,6:3,1:6,1:6 geschlagen geben. Der Semifinalist des Vorjahrs begründete die Niederlage mit fehlender Matchpraxis.

Bei den Damen mussten in den Nachmittagsspielen die Nummer zwei und drei des Turniers zwar jeweils einmal ins Tie-Break, Wera Swonarewa (RUS-2) und Kim Clijsters (BEL-3) kamen gegen die Tschechin Lucie Safarova bzw. die Französin Alize Cornet jeweils in zwei Sätzen in die vierte Runde. Cornet hatte am Ende trotzdem Grund zur Freude, denn ein Riesen-Blumenstrauß und die Ovationen der vollen Rod-Laver-Arena waren ihr gewiss: Die Freundin des österreichischen Wasserspringers Constantin Blaha feierte ihren 21. Geburtstag. Clijsters trifft nun auf die Bezwingerin von Nadja Petrowa (RUS-13), die Russin Jekaterina Makarowa, Swonarewa bekommt es mit der Tschechin Iveta Benesova zu tun.

Nadal schwächelt nur kurz

Favorit Rafael Nadal kam erstmals kurz ins Stocken. Der Weltranglisten-Erste eliminierte in der dritten Runde den australischen Youngster Bernard Tomic, der 18-Jährige vermochte Nadal allerdings deutlich mehr zu fordern als dessen Gegner in den vorangegangenen Runden. Der Spanier lag im zweiten Satz sogar mit 0:4 zurück, setzte sich schließlich aber noch sicher 6:2,7:5,6:3 durch.

Nadal hat damit im Turnierverlauf zwar erst 14 Games abgegeben, gab sich aber dennoch selbstkritisch. "Ich muss besser spielen, wenn ich ins Viertelfinale kommen will", meinte der 24-Jährige. "Ich habe nicht genug Power von der Grundlinie gehabt, um ihn zu zerstören." Nadal könnte mit einem Triumph in Melbourne ausgerechnet in der nach der Legende benannten Arena als erster Spieler seit Rod Laver (1969) zur gleichen Zeit alle vier Grand-Slam-Titel halten.

Nächster Gegner des Spaniers ist am Dienstag der Kroate Marin Cilic, der den US-Amerikaner John Isner in einem Krimi im fünften Satz mit 9:7 ausgeschaltet hatte. Die Partie dauerte vier Stunden und 33 Minuten. Für Isner war das im Vergleich zu seinem legendären Wimbledon-Spiel gegen Nicolas Mahut (11:05 Stunden über drei Tage) aber noch eine schnelle Angelegenheit.

Mit Tomic ist der letzte Australier ausgeschieden. Die größten Hoffnungen auf den ersten Heimsieg seit 1978 (Chris O'Neil bei den Frauen) ruhten aber nicht auf dem jungen Mann, sondern eher auf Samantha Stosur. Doch die Weltranglisten-Sechste scheiterte am Samstag - und zwar überraschend mit 6:7(5),3:6 an der 20-jährigen Tschechin Petra Kvitova. "Komisch an, denn eigentlich habe ich ein gutes Spiel gespielt", meinte Stosur, die bei den French Open 2010 bis ins Finale vorgedrungen war. (red/APA)