Algier - Ermutigt vom Wandel in Tunesien haben am Samstag in Algerien erneut Anhänger der Opposition für Freiheit und Demokratie demonstriert. Dabei gab es Verletzte. In Algier wurde der Protestmarsch der Demonstranten durch die Innenstadt von einem Großaufgebot von Polizisten mit Schlagstöcken und Tränengas verhindert. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter auch ein Parlamentarier der RCD (Bewegung für Kultur und Demokratie), die ihre Anhängerschaft vor allem in der von Berbern bewohnten Kabylei hat. Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen, unter ihnen auch ein RCD-Abgeordneter.

"Die Macht ist mörderisch!" und "(Präsident Abdelaziz) Bouteflika, verschwinde!" skandierten die Protestierenden, die sich über das geltende Versammlungsverbot hinweggesetzt hatten. Die Menschen forderten die Freilassung von Gefangenen und die Wiederherstellung individueller Freiheiten. Hunderte Polizisten hatten mit Schlagstöcken und Tränengas die Innenstadt von Algier weiträumig abgesperrt, um Demonstranten aus anderen Landesteilen den Zugang zu versperren. Seit der Verhängung des Ausnahmezustands 1992 sind in Algerien Kundgebungen verboten. (APA/dpa)