Moskau - Mit Forschungsgeräten und privater Post sowie frischer Verpflegung ist ein unbemannter Versorgungstransporter zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Das Raumschiff vom Typ "Progress" hob in der Nacht zum Freitag wie geplant um 02.31 Uhr mit insgesamt 2,6 Tonnen Nachschub vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur ab. Das teilte die Flugleitung bei Moskau nach Angaben der Agentur Itar-Tass mit. Nach zweitägigem Flug soll der Frachter am Sonntagmorgen an der ISS andocken, wo derzeit drei Russen, zwei US-Amerikaner und ein Italiener leben.

Donnerstag Nachmittag erst hat ein unbemanntes japanisches Transportraumschiff ISS angedockt. Der Transporter H-II "Kounotori" brachte sechs Tonnen Lebensmittel, Kleidung und wissenschaftliche Ausrüstung zur ISS. Dieser Transport war etwas länger unterwegs: Samstag Früh war die H-2B-Rakete mit dem Transporter um 06.37 Uhr vom Raumfahrtzentrum auf der südlichen Insel Tanegashima abgehoben. Zuvor war der Start wegen schlechten Wetters ein Mal verschoben worden.

Japans HTV-Programm

Eine erste japanische HTV-Raumfähre hatte im September 2009 Nachschub zur ISS gebracht. Die Jaxa konzipiert und baut die H-2B-Raketen und die unbemannten HTV-Raumfähren gemeinsam mit dem Konzern Mitsubishi Heavy Industries (MHI). Bis 2015 will Japan jedes Jahr mindestens einen HTV-Raumfrachter zur ISS schicken.

Die zehn Meter langen, zylinderförmigen HTV-Transportraumschiffe haben einen Durchmesser von 4,4 Metern und können bis zu sechs Tonnen Fracht mitnehmen. Sie liefern nicht nur Nachschub, sondern nehmen auf dem Rückweg zur Erde auch Abfälle mit. Die Raumfrachter sind für den einmaligen Betrieb gebaut, daher will Japan noch fünf weitere herstellen. (red/APA)