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Anibal Cavaco Silva

Foto: AP/Franca

Lissabon - Im hoch verschuldeten Euro-Land Portugal hat am Sonntag die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Den Umfragen zufolge steht Staatschef Aníbal Cavaco Silva vor einem klaren Sieg. Der 71-jährige rechtsliberale Politiker hatte im Wahlkampf die Politik der sozialistischen Minderheitsregierung von José Sócrates mit ungewöhnlich drastischen Worten kritisiert. Die Situation sei "explosiv", warnte er. Vor fünf Jahren hatte Cavaco im ersten Wahlgang mit 50,5 Prozent die erforderliche absolute Stimmenmehrheit bekommen. Diesmal kann er sogar auf 65 Prozent der Stimmen hoffen.

Sechs Kandidaten

Insgesamt bewerben sich sechs Kandidaten um die Stimmen der knapp 9,7 Millionen Wahlberechtigten im ärmsten Land Westeuropas. Als wichtigster Konkurrent von Cavaco Silva gilt der Sozialist Manuel Alegre, einer der renommiertesten portugiesischen Dichter. Der Autor hatte bereits 2006 kandidiert, damals aber als Unabhängiger. Bei der jetzigen Wahl wird der 74-Jährige von der Sozialistischen Partei (PS) von Ministerpräsident Sócrates unterstützt.

Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr (20.00 MEZ), auf den Azoren aufgrund des Zeitunterschieds eine Stunde später. Die ersten aussagekräftigen Prognosen und Hochrechnungen werden noch in der Nacht erwartet. (APA)