Melbourne - Sechstes Match, sechster Sieg für Jürgen Melzer bei den Australian Open 2011: Der Achtelfinalist im Einzel, der am Montag gegen Andy Murray (GBR-5) um sein zweites Major-Viertelfinale nach den French Open im Vorjahr kämpft, qualifizierte sich am Sonntag an der Seite seines deutschen Freundes Philipp Petzschner bereits für das Doppel-Viertelfinale. Nach dem sicheren 6:3,6:2 über Björn Phau/Janko Tipsarevic (GER/SRB) trifft das österreichisch-deutsche Duo im Schlager nun auf die topgesetzten Bob und Mike Bryan aus den USA.

Sollten sich Melzer/Petzschner auch über diese Hürde hinwegsetzen, könnte es im Halbfinale zum Österreicher-Duell kommen: Denn auch Lukasz Kubot/Oliver Marach (POL/AUT-4) feierten am siebenten Spieltag im Melbourne Park ihren dritten Erfolg und fertigten die Italiener Daniele Bracciali/Potito Starace 6:3,6:1 ab. Der Steirer und der Pole treffen nun entweder auf Eric Butorac/Jean-Julien Rojer (USA/AHO) oder auf die Spanier David Marrero/Ruben Ramirez Hidalgo. Gewinnen auch Kubot/Marach, steht einer der Österreicher im Endspiel.

Mit dieser Doppelform könnte sich Melzer eigentlich auch auf das Aufeinandertreffen mit den starken Bryan-Zwillingen freuen. "Ich weiß nicht, ob man sich da freut. Das ist sicher das beste Doppel der Welt, aber wir haben jetzt bis auf den ersten Satz, den wir hier gespielt haben, wirklich ordentliche Leistungen geboten. Wir können mit breiter Brust da reingehen, und werden schauen, dass wir ins Halbfinale einziehen können", sagte Melzer nach seinem dritten Doppel-Auftritt, der quasi auch gleich als Trainingseinheit für den nächsten großen Einsatz am Montag diente.

Ein Aufeinandertreffen mit Kubot/Marach würde ihn natürlich reizen. "Das wäre natürlich toll, dann hätten wir einen Österreicher im Finale." Sein Doppelpartner Petzschner weiß natürlich, dass für Melzer das Einzel Priorität hat. "Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, zu gewinnen, aber um ganz ehrlich zu sein, das Match morgen ist für Jürgen einmal wichtiger." Für den Deutschen steht überhaupt der Spaß im Vordergrund, er sieht den Sieg nicht als das wichtigste Element an.

"Es ist schön, weil wir auch sehr gut befreundet sind mittlerweile. Es gibt nichts Schöneres, als mit einem Freund einem Hobby nachzugehen und das als Beruf ausüben zu können, es macht einfach tierisch Spaß", sagt der stets freundliche Deutsche. Aber es gäbe auch wichtigere Dinge im Leben als Sieg und Niederlage, wie dass es der Familie und den Freunden gut gehe und er auch verletzungsfrei bleibe. "Darum ist es mir auch relativ egal, ob ich gewinne oder verliere, Hauptsache es macht Spaß. Das tägliche Leben findet woanders statt", sieht Petzschner über den Tellerrand des Sportlerlebens hinaus. (APA)