Kitzbühel - Sieg im Super-G (50.000 Euro), Platz elf in der Abfahrt (2100), Platz zwei im Slalom (33.000), Sieg in der Kombination (40.000), 304 Weltcuppunkte.
Der 31-jährige Zagreber Ivica Kostelic nimmt allerhand mit aus Kitzbühel. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung auf den Schweizer Silvan Zurbriggen, der in der Kombi vor dem Tiroler Romed Baumann Zweiter wurde, beträgt bereits 401 Punkte. "Es war nicht leicht", sagte Kostelic, "die Kombi aus dem Kopf zu bringen, aber es ist mir gelungen. Es ist schwierig, zwei Rennen in einem zu fahren." 28 Hundertstel einer Sekunde hat er zu viel aufgerissen für den Slalomsieg, den der Franzose Jean-Baptiste Grange hier zum zweiten Mal nach 2008 feierte.
Und um 21 Hundertstel war der Salzburger Marcel Hirscher zu langsam fürs Podest. Das schmückte als Dritter der italienische Olympiasieger Giuliano Razzoli. "Ich habe noch viele Chancen", sagte Hirscher. Reinfried Herbst landete auf Platz fünf.
Kostelic, Slalomweltmeister 2003, wird im Gesamtweltcup kaum noch zu holen sein, wenn er halbwegs so weitermacht. Seit Jahresbeginn hat er bereits sechs Rennen gewonnen. Benjamin Raich, der im ersten Slalomdurchgang ausschied, ist praktisch auch aus dem diesbezüglichen Spiel ausgeschieden. "Das ist das größte Wochenende meiner Karriere", kommentierte Kostelic, "und das liegt vor allem am unerwarteten Sieg im Super-G."
Bedrohte Klassik
So wie es derzeit aussieht, zählte die klassische Kombination heuer zum letzten Mal zum Weltcup. Im provisorischen Kalender steht für die nächsten vier Jahre in Kitzbühel eine Superkombi (Abfahrt oder Super-G und ein Slalomdurchgang) auf dem Programm, die am Freitag anstelle des Super-G ausgetragen werden soll.
Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Skiclubs, kündigte Lobbying für die klassische Kombi aus Abfahrt und zwei Slalomdurchgängen an. Herr Kostelic ist ebenfalls voll dafür. "Die klassische Kombi abzuschaffen ist so, als würde man sagen, der Formel-1-Kurs in Monaco ist nicht zeitgemäß, also schaffen wir den Grand Prix ab." Sollte man die Fis nicht überzeugen, macht das offenbar auch nichts. "Wir werden weiterhin unseren klassischen Hahnenkammsieger küren, auch wenn es dafür keine Weltcuppunkte mehr geben wird", sagt Huber. Der Sieger wird mit einem Scheck oder einem Auto belohnt.
Die Slalomfahrer treten bereits am Dienstag beim sogenannten Nightrace auf der Schladminger Planai wieder auf. Dort ist Raich mit vier Erfolgen, zuletzt 2007, Rekordsieger. Und am Wochenende werden in Chamonix in den französischen Alpen Abfahrt und Superkombi gegeben. (Benno Zelsacher, DER STANDARD Printausgabe, 24.1.2011)