
Hurricane Electric rechnet, dass in knapp 10 Tagen alle IPv4-Adressen vergeben worden sind.
Ende vergangenes Jahr schätzte iNetCore noch, dass der Pool an verfügbaren IPv4-Internetadressen noch bis Dezember 2011 reichen würde, womit der Umstieg auf iPv6 noch gemächlicher von Statten gehen hätte können. Neuesten Prognosen nach dürfte diese Einschätzung allerdings zu optimistisch ausgefallen sein. Hurricane Electric gibt an, dass noch rund 40 Millionen Adressen zu vergeben sind - das Ende werde damit bereits in knapp 10 Tagen erreicht. iNetCore will sogar jetzt schon alle IPv4-Adressen der IANA aufgebraucht wissen.
Rascher Umstieg
Um dem Adressmangel zu begegnen, wollen die regionalen Adressverwalter und Internetprovider den Umstieg auf den Adressraum IPv6 möglichst rasch durchbringen. Der IPv4-Nachfolgestandard IPv6 bietet etwa 79,2 Quadrilliarden mal mehr Internet-Adressen, doch viele Unternehmen seien laut Netzwerkspezialist Cisco noch träge und ließen sich beim Infrastruktur-Upgrade noch Zeit. Dabei erspare ein zeitgerechter Umstieg einen kostspieligen Doppelbetrieb.
Die fünf Regional Internet Registries (RIRs) werden dieses Jahr aber immerhin voraussichtlich mehr als 2.000 IPv6-Adressblöcke vergeben. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von über 70 Prozent.
Sicherheitsbedenken
Wie berichtet, gehen die Expertenmeinungen beim Thema Sicherheit von IPv6 auseinander. Die einen verweisen auf die großen Adressbereiche, die es Angreifern und Würmer schwer machen ihre Ziele zu finden, oder die Vollverschlüsselung mit IPSEC, welche standardmäßig in jeder IPv6 Implementierung enthalten sind. Die anderen verweisen auf die hohe Zahl von Sicherheitsproblemen in der Implementierung die in den letzten Jahren entdeckt wurden - und dass die Problematiken in IPv4 auch gänzlich in IPv6 enthalten sind. Was Sie beim Umstieg beachten sollten, erklärte Experte Marc Heuse Mitte Jänner im WebStandard. (red)