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Einige Gletscher im Himalaya sind stabil oder wachsen sogar - hier der Siachen-Gletscher im Osten der Karakoram-Region. Andere wiederum werden von einer isolierenden Schuttschicht geschützt.

Foto: AP/Channi Anand

Potsdam/London - Die Folgen der Klimaerwärmung für die Gletscher im Himalaya fallen regional sehr unterschiedlich aus. Eine aktuelle Studie der Universität Potsdam konnte nachweisen, dass beispielsweise die Hälfte der untersuchten Gletscher in der Karakoram-Region im Nordwesten des Himalaya stabil sind oder sich sogar ausdehnen.

Mehr als 70 Prozent der Gletscher in den übrigen Regionen ziehen sich dagegen zurück, berichtete der Potsdamer Geograph Dirk Scherler vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften. Seine Studie ist im Fachjournal Nature Geoscience veröffentlicht.

Gemeinsam mit Kollegen aus Potsdam und von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara hat Scherler 286 Himalaya-Gletscher untersucht. Anhand von knapp 360 Satellitenbildern im Zeitraum von 2000 bis 2008 prüften die Forscher Geschwindigkeiten und Frontveränderungen. Der Datensatz deckt ihren Angaben zufolge den Himalaya auf einer Länge von 2.000 Kilometern ab.

Schutt als unbeachteter Faktor

Von besonderer Bedeutung ist nach der Studie ein Faktor, der bisher wenig Beachtung fand: der Grad der Schuttbedeckung. Viele Gletscher im Himalaya besitzen eine Schicht von mehreren Dezimetern Schutt, die wärmedämmend wirkt und damit die Schmelzraten des darunter liegendes Eises verringert. Dies kann das Abschmelzen etwas verlangsamen, berichten die Forscher. Es könne aber auch dazu führen, dass betroffene Gletscher, die eine flache Neigung aufweisen, über große Bereiche nicht mehr fließen. Um verlässliche Angaben zu erhalten, sei eine Analyse der Schuttbedeckung erforderlich, forderte Scherler. (red/APA/dpa)