Wien - Österreich scheint als Drehscheibe zwischen Westeuropa auf der einen Seite und Ost- bzw. Südosteuropa nun auch in Deutschland wieder beliebter zu werden: die Zahl der Betriebsansiedelungen, die von der staatlichen Austrian Business Agency (ABA) unterstützt wurden und deutsche Eigentümer im Hintergrund haben, ist 2010 um gut die Hälfte auf 83 gestiegen. Das geht aus der Jahresstatistik der Ansiedelungsagentur hervor, die am Sonntag veröffentlicht wurde.

Die Grundstimmung sei weiter positiv, vor allem was das Interesse aus Deutschland betreffe. "Wir sind mit immerhin 155 offenen deutschen Investitionsprojekten ins neue Jahr gestartet", sagte ABA-Geschäftsführer René Siegl.

Ein Viertel mehr als 2009

Insgesamt hat die ABA im Vorjahr gemeinsam mit den Regionalgesellschaften 198 internationale Unternehmen in Österreich angesiedelt, um 25 Prozent mehr als 2009. Dadurch seien Investitionen in Höhe von 221,1 Mio. Euro ausgelöst worden. Und: Es seien knapp 1400 Jobs entstanden.

Steigenden Zuspruch orten die staatlichen Betriebsansiedler auch aus Ost- und Südosteuropa. 2010 siedelten sich 45 Unternehmen aus dieser Region in Österreich an, 13 Unternehmen aus Russland, elf aus Ungarn und acht aus Tschechien. Im Jahr davor hatten sich insgesamt 34 Unternehmen aus Ost- und Südosteuropa in Österreich niedergelassen.

Im Bundesländer-Ranking liegt Wien mit 98 Betriebsansiedelungen vor Oberösterreich mit 21 und Niederösterreich mit 18. Heuer rechnet ABA-Chef Siegl mit einem "moderaten Wachstum". (red, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 24.1.2011)