Medien und Journalismus müssen sich auf eine beschleunigte Digitalisierung einstellen - diese Erwartung äußerten der Verleger Hubert Burda und der Vorstandschef der "New York Times", Arthur Sulzberger zum Auftakt einer Medien- und Internet-Konferenz in München. Auf der DLD (Digital, Life, Design) diskutieren 150 Referenten und mehr als 800 Teilnehmer drei Tage lang über aktuelle Trends bei der Gestaltung digitaler Lebensentwürfe.

Monopol eingebüßt

Die Verleger hätten ihr einstiges Monopol der Veröffentlichung eingebüßt, sagte Burda am Sonntag. Zwar gebe es immer noch viele, die in gedruckten Zeitungen und Zeitschriften blätterten. Die junge Generation wachse aber mit neuen elektronischen Geräten auf und sei es gewohnt, diese auch für ihren Medienkonsum zu nutzen. Das traditionelle Mediengeschäft werde vom Geschäft mit den neuen Medien überholt.

Mitwirkung an sozialen Netzwerken

"Wir müssen dort sein, wo die Leute uns haben wollen, und das ist auch das Zeitungspapier", sagte Sulzberger. Vor nahezu 15 Jahren habe die "New York Times" ihren Internet-Auftritt gestartet. Dieser Prozess der Anpassung an neue Anforderungen müsse beschleunigt werden. Dabei spiele die Mitwirkung in Sozialen Netzwerken eine immer größere Bedeutung und sei wichtiger geworden als die Suche nach bestimmten Informationen. So gebe es im Kurzmitteilungsdienst Twitter alle vier Sekunden einen "Tweet" (Twitter-Beitrag) über einen Artikel der "New York Times". Qualitätsjournalismus werde aber auch künftig eine entscheidende Rolle spielen, um Lüge und Wahrheit auseinanderzuhalten.

"Update your Reality"

Das Motto der DLD lautet "Update Your Reality" - Gesellschaft, Wirtschaft und einzelne Internet-Nutzer stehen vor der Herausforderung, sich mit immer neuen Innovationen im Netz zu befassen. Zu den Referenten gehören führende Vertreter von etablierten Unternehmen wie Google, Microsoft und Facebook ebenso wie Startup-Unternehmen, die zurzeit von sich reden machen. (APA/dpa)

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