Graz - Am Montagabend steht in einer außerordentlichen Vorstandssitzung seine Vorstellung auf dem Programm, kommenden Freitag wird er von Interimschefin Landesrätin Bettina Vollath dem Vorstand als neuer geschäftsführender Vorsitzender und Stadtrat vorgeschlagen: Edmund Müller (55), bisher Geschäftsführer von Joanneum Research, wird in dieser Woche das Ruder bei den Grazer Sozialdemokraten übernehmen.

Neben Müller war der steirische ÖGB-Präsident Horst Schachner für den Vorsitz gehandelt worden. Dieser hatte in der vergangenen Woche zurückgezogen. Damit wird Vollath Müller vorschlagen, nachdem sie ihn davor - als in Parteifunktionen bisher unbeschriebenes Blatt - dem Vorstand präsentiert hat.

Klärungsprozesse abgeschlossen

Edmund Müller (geboren am 6. Februar 1956), war nach dem BWL-Studium 1986 bis 1993 im Wirtschaftsförderungsreferat der Stadt Graz tätig und kam 1993 als Referent ins Büro des damaligen Landeshauptmannstellvertreters Peter Schachner-Blazizek. Seit 1997 bekleidete er die Funktion eines kaufmännischen Geschäftsführers von Joanneum Research. Er hat zwei Kinder und ist seit kurzem Witwer.

Mit dem Wechsel wird ein, wie Interimsvorsitzende Vollath sagte, "Klärungsprozesses" abgeschlossen, der im Sommer 2010 seinen Ausgang nahm. Damals waren schon länger dauernde interne Turbulenzen in einer Kampfabstimmung gemündet, in der Elke Edlinger Parteichef Wolfgang Riedler stürzte. Nachdem Edlinger aber mit ihren Personalvorstellungen scheiterte und Landesparteichef Landeshauptmann Franz Voves eingriff, trat sie nach nur sechs Tagen als Vorsitzende zurück. Seither führte mit Landesrätin Vollath eine enge Vertraute Voves' die Geschäfte der Partei in Graz. Klubobmann Karl-Heinz Herper, der zwischenzeitlich auch als Stadtrat eingesprungen war, wird sich im nächsten Gemeinderat zugunsten von Müller wieder aus dem Stadtsenat zurückziehen. (APA)