Michael Jackson, Van Morrison, Led Zeppelin, Die Drei Tenöre, American Express und ... Julian Assange. Fast hätte der britische PR-Guru Mark Borkowski mit dem WikiLeaks-Gründer einen seiner besten Kunden bekommen. Seit der "Sydney Morning Herald" darüber berichtet hatte, ging die Geschichte um die Welt. Auf Grund einiger unglücklicher öffentlicher Auftritte im Zusammenhang mit den Sex-Vorwürfen habe sich das Team um Assange entschlossen, ihn von den Medien mehr abzuschirmen, wurde kolportiert. Dafür sei ein vierköpfiges Team der britischen PR-Firma Borkowski engagiert worden. Seither herrschte jedoch auf der Webseite von Borkowski Stille, auch über Twitter kam von dem Vielzwitscherer kein Wort über den vermeintlichen Mega-Deal mit WikiLeaks.
Im Gespräch mit derStandard.at erklärt Borkowski, der von seinen Freunden als der "Hohepriester der PR" und seinen Feinden als "PR-Rottweiler" bezeichnet wird, warum: Es habe zwar Verhandlungen mit den Leuten von WikiLeaks gegeben, man sei aber schlussendlich doch wieder getrennter Wege gegangen. Was genau Inhalt der Gespräche war und woran der Deal scheiterte, will Borkowski aus Gründen der Vertraulichkeit nicht sagen.
Seine Aussagen deuten darauf hin, dass sich die Enthüller letztendlich zurück gezogen haben: "WikiLeaks hat sich offenbar dazu entschlossen, sich selbst um Medienangelegenheiten zu kümmern." Von seiner Seite stünden die Türen weiterhin offen, so Borkowski. "Auf alle Fälle wäre es verrückt, wenn WikiLeaks die PR nicht ausbauen würde", rät der Experte und Autor von "The Fame Formular" dem Team um Assange. Letzteren hält der Öffentlichkeitsarbeiter für eine "Ikone der modernen Zeit" und im Independent wird er mit den Worten zitiert, dass "das Gesicht von Assange bald das Bild von Che Guevara ersetzen wird". (rasch, derStandard.at, 25.1.2011)