Der Verkauf des Motorola-Netzwerksgeschäfts an Nokia Siemens Networks (NSN) verkompliziert sich. Am Montag hat der chinesische Wettbewerber Huawei Klage vor einem US-Bezirksgericht eingereicht. Der aufstrebende Netzwerkausrüster aus dem Reich der Mitte hat seit dem Jahr 2000 mit Motorola zusammengearbeitet und fürchtet nun, dass Geschäftsgeheimnisse in die Hände von NSN fallen.

Huawei habe versucht, von Motorola die Zusicherung bekommen, dass vertrauliche Informationen keinesfalls den Besitzer wechseln, teilte der chinesische Konzern in Chicago mit. Doch Motorola sei eine solche Zusage schuldiggeblieben. Huawei hatte Motorola Netzwerkprodukte geliefert, die die Amerikaner dann unter eigenem Namen weiterverkauft haben.

Das finnisch-deutsche Gemeinschaftsunternehmen NSN hatte im Juli angekündigt, die Netzwerksparte von Motorola für 1,2 Mrd. Dollar (884 Mio. Euro) zu übernehmen. Damit bekommt NSN Zugang zu wichtigen US-Kunden wie den Mobilfunkern Verizon Wireless und Sprint-Nextel. Huawei gehört zu den schärfsten Rivalen von NSN. Dem Verkauf der Netzwerksparte war die Aufspaltung von Motorola in ein Handy- und ein Firmenkundengeschäft gefolgt. (APA/dpa)