New York - Der US-Finanzkonzern American Express hat dank einer Geschäftsbelebung im vierten Quartal mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Anbieter von Kreditkarten teilte am Montagabend nach Börsenschluss mit, seine Erlöse um 13 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar gesteigert zu haben. American Express führte die Verbesserung auf steigende Kauflust seiner Kunden und höhere Gebühren zurück.

Konzernchef Kenneth Chenault sprach am Montag in New York von einem Geschäft auf Rekordniveau. Insbesondere die Menschen auf dem wichtigen Heimatmarkt gaben sich spendabler.

Im vierten Quartal verdiente der Konzern unterm Strich 1,1 Milliarden Dollar (800 Mio Euro). Im Vergleich zum krisengeprägten Vorjahreszeitraum war das ein Plus von 48 Prozent. Im Gesamtjahr verdoppelte sich der Gewinn beinahe auf 4,1 Milliarden Dollar.

Der Sprung gelang American Express, obwohl das Unternehmen gerade teuer umbaut: Service-Standorte werden zusammengelegt oder geschlossen, weil immer mehr Kunden ihre Transaktionen online erledigen und deshalb weniger Mitarbeiter benötigt werden. 550 Stellen werden infolge der Umstrukturierung gestrichen. Freiwerdende Stellen bleiben unbesetzt.

Ausland als stabiler Anker

In der Wirtschaftskrise hatten viele Firmen ihre Ausgaben drastisch zurückgefahren und Geschäftsreisen stark eingeschränkt. Auch Privatleute übten sich in Verzicht. Besonders in den USA litt das Geschäft; das Ausland erwies sich die ganze Zeit als stabiler Anker.

Seitdem sich die wirtschaftliche Lage entspannt, zahlen die Kunden auch wieder verlässlicher. Die Rückstellungen für unbezahlte Rechnungen lagen mit 239 Millionen Dollar im Schlussquartal nur noch ein Drittel so hoch wie vor einem Jahr. Die US-Großbanken hatten bereits über eine deutlich bessere Zahlungsmoral berichtet, nachdem die Arbeitslosigkeit in den USA langsam zurückgeht.

Anders als die Wettbewerber Visa und Mastercard muss American Express platzende Rechnungen selbst verkraften. Bei den zwei Rivalen liegt das Risiko bei den Partnern, die die Karten ausgeben. Das sind zumeist Banken, aber auch Fluggesellschaften oder Autoverleiher. Marktführer Visa legt seine Zahlen für am 2. Februar vor, Mastercard am 3. Februar.

Zur Produktpalette des Unternehmens gehören Kreditkarten und Reiseschecks. Zudem bietet der Konzern Produkte im Bereich Bank- und Investmentdienstleistungen sowie Versicherungen an. (Reuters)