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Schweizer Feiertag in Melbourne.

Foto: APA/EPA/Castro

Melbourne - Das Schweizer-Duell zwischen Roger Federer und Stanislas Wawrinka im Viertelfinale der Australian-Open entpuppte sich am Dienstag als Lehrstunde. Der Weltranglistenzweite setzte sich in Melbourne nach 1:47 Stunden mit 6:1,6:3,6:3 durch. Im Halbfinale bekommt es der Titelverteidiger nun mit dem Serben Novak Djokovic zu tun, der den Tschechen Tomas Berdych mit 6:1,7:6(5),6:1 besiegte. Das erste Damen-Halbfinale lautet Caroline Wozniacki (DEN-1) gegen Li Na (CHN-9).

Federer ließ Wawrinka in der Rod Laver Arena von Beginn an keine Chance, schon nach sieben Minuten und 12:2-Punkten führte Federer mit 3:0. "Und dann geht es auf einmal schnell. Plötzlich hast du das Gefühl, mit Rückenwind zu spielen", sagte Federer, der nun im Head-to-Head mit 7:1 führt.

Der 16-fache Grand-Slam-Sieger kannte auch den Grund für den Unterschied. "Ich denke, es war ein schweres Match für ihn. Ich habe schon so viele Viertelfinale gespielt, er hat noch nicht diese Erfahrung", meinte der 29-jährige Federer. Dessen war sich auch Wawrinka bewusst. "Roger ist sicher in allen Bereichen viel erfahrener als ich. Ich wurde von A bis Z dominiert. Er hat einfach zu gut gespielt", resümierte der unterlegene 25-Jährige.

Der nächste Gegner von Federer auf dem Weg zu seinem fünften Australian-Open-Titel - im achten Melbourne-Halbfinale in Folge - ist nun Djokovic. Gegen den als Nummer drei gesetzten 24-jährigen Serben hat er bei den vergangenen US Open nach einem vergebenen Matchball in der Vorschlussrunde verloren. In direkten Duellen steht es aber 13:6 für Federer, der nun schon insgesamt 15 Spiele in Folge gewonnen hat. "Gegen Djokovic trete ich immer gerne an. Denn gegen den Serben habe ich das Gefühl, dass es stets an mir liegt, ob ich gewinne oder verliere", blickte Federer optimistisch in die Zukunft.

Djokovic hatte gegen Berdych auch nur im zweiten Satz, den er im Tiebreak mit 7:5 für sich entschied, seine Mühe, siegte nach 2:32 Stunden souverän mit 6:1,7:6,6:1. "Ich habe nichts zu verlieren. Er ist der beste Spieler, den es je gegeben hat, aber ich muss positiv bleiben und mit Selbstvertrauen auftreten", sagte Djokovic. "Wenn ich gut spiele, habe ich eine Chance", fügte der Australian-Open-Sieger von 2008 hinzu.

Der als Nummer fünf gesetzte Berdych nahm seine Niederlage gelassen. "Ich bin solide in die Saison gestartet. Gegen den drittbesten Spieler der Welt gewinnt man eben nicht jedes Mal", betonte Tschechiens Topspieler.

Im Damen-Viertelfinale wurde Caroline Wozniacki ihrer Favoritenrolle gegen die Italienerin Francesca Schiavone gerecht. Die topgesetzte Dänin musste allerdings hart kämpfen, ehe der 3:6,6:3,6:3-Erfolg nach 2:24 Stunden in der Tasche war. Vor allem gegen Ende des Spiels machten sich bei French-Open-Siegerin Schiavone die Folgen ihres Marathon-Achtelfinal-Matches (4:44 Stunden am Sonntag gegen Swetlana Kusnezowa) bemerkbar. Die Italienerin darf sich trotzdem freuen, sie verbessert sich in der Weltrangliste auf Rang vier, was zuvor noch keiner Italienerin gelungen ist.

"Ich weiß, dass sie gutes Tennis spielen kann, aber ich auch", sagte die 20-jährige Wozniacki vor ihrem ersten Halbfinal-Auftritt im Melbourne Park. Gegnerin ist die Chinesin Li Na, die wie im Vorjahr im Halbfinale steht und im Turnierverlauf noch keinen Satz abgegeben hat. Li lag zwar in jedem Satz gegen die Deutsche Andrea Petkovic mit 0:2 zurück, setzte sich aber nach 1:20 Stunden klar mit 6:2,6:4 durch.

Die 28-jährige Nummer neun des Turniers ist damit nach ihrem WTA-Turnier-Sieg in Sydney 2011 noch ungeschlagen, hat alle zehn Partien gewonnen. "Ich hoffe, dass ich das Turnier gewinnen kann", sagte die Chinesin. (APA/Reuters/Si)