Links das von Kinect gefilmte Motiv, rechts das dreidimensionale Hologramm

Foto: derStandard.at/Screenshot

Die Produktion einer holografischen Videoübertragung ist für gewöhnlich eine recht aufwändige Angelegenheit. Dutzende Kameras werden benötigt, um ein Motiv von allen Seiten aufzunehmen und für die 3D-Wiedergabe festzuhalten. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) rund um Wissenschaftler Michael Bove der Object-Based Media Group haben nun ein System vorgestellt, das mit Hilfe des Infrarotsensors der Xbox 360-Bewegungssteuerung "Kinect" eine kostengünstige Methode liefert, um die benötigten visuellen Informationen aufzuzeichnen.

Über Kinect wird in dem Fall, wie im Beispielvideo demonstriert, eine als Prinzessin Leia verkleidete Dame gefilmt und die Informationen via Internet an ein holografisches Display gesendet. Noch ist das Ergebnis eine etwas ruckelige Angelegenheit, doch die Forscher hoffen, dass sie die bisher erreichte Wiederholungsrate von 15 Bildern pro Sekunde schon bald auf flüssige 24 oder 30 Bilder pro Sekunde steigern werden können. Die Arbeit an dem Projekt hat erst im Dezember begonnen.

Von allen Seiten

Der Unterschied zwischen einem 3D-Film wie etwa "Avatar" und einem holografischen Video ist, dass Betrachter eines 3D-Films aus jedem Blickwinkel das gleiche Bild sehen, während ein Hologramm von jeder Seite einen anderen Anblick offenbart. Das macht die Technologie nicht nur für die Forschung sondern unter anderem auch für Live-Übertragungen interessant. CNN experimentierte beispielsweise zur vergangenen Präsidentschaftswahl in den USA mit der holografischen Darstellung einer Reporterin außerhalb es Studios.

Berechnung

Die von Kinect ausgegebenen Informationen werden in einen handelsüblichen Laptop eingespeist. Die Daten werden anschließend über das Internet an einen PC geschickt, der mit Hilfe von drei kommerziell verfügbaren Grafikprozessoren das Bild zur Ausgabe über das holografische Display berechnet. Laut Bove sei auch für die Zukunft das Ziel seines Projekts, eine möglichst kostengünstige Lösung zu entwickeln. (zw)

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