Eine britische Stadt will überschüssige Energie aus einem Krematorium nutzen, um ein öffentliches Schwimmbad zu heizen. Damit werde ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet, begründete der Stadtrat von Redditch in Zentralengland seine Idee, die von Kritikern am Dienstag als "krank" bezeichnet wurde. Die Krematoriums-Hitze würde ansonsten in die Luft geblasen, sagte ein Behördensprecher. Eine endgültige Entscheidung solle Anfang Februar fallen.

Die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst (Unison) kritisierte das Vorhaben: "Die Vorschläge des Stadtrates sind krank und beleidigen die Anwohner", sagte Gewerkschaftsvertreter Roger McKenzie. Der Stadtrat müsse sich bei den Anwohnern entschuldigen und die Pläne zurückziehen. Letztlich wolle die Stadt nur "verzweifelt" Geld sparen, weil sie wegen des Spardiktats der britischen Regierung unter Druck stehe.

Bestattung Wien mit ähnlicher Idee

Auch in der österreichischen Bundeshauptstadt hat man zuletzt laut darüber nachgedacht: Die Bestattung Wien will ihre neue Unternehmenszentrale am Zentralfriedhof künftig mit dem dort befindlichen Krematorium beheizen. "Um einen Menschen zu kremieren, muss man sehr viel Energie aufwenden", erklärte ein Sprecher. Immerhin müsse im Ofen dafür eine Temperatur von mehr als 800 Grad erzeugt werden. Im Zuge der Verbrennung bleibe Restenergie, die man aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes bestmöglich nutzen wolle. (APA)