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Um auf der Suche nach Partnerinnen in einem großen Revier erfolgreicher zu sein, haben Pandamännchen einen besseren Orientierungssinn entwickelt als die Weibchen.

Foto: REUTERS/China Daily

London - Panda-Männchen verfügen über eine bessere räumliche Wahrnehmung als die Weibchen, den Grund dafür fand ein internationales Forscherteam im Sexualverhalten der Großen Pandas. Um ihre Chancen zu erhöhen, mehrere Partnerinnen zu ergattern, erweiterten die promiskuitiven Panda-Männchen in der Paarungszeit ihr Revier ­ und dies verlange nach einem besseren räumlichen Orientierungssinn. In monogamen Beziehungen sei eine bessere räumliche Wahrnehmung eines Geschlechts nicht nötig.

Auch bei den Menschen wird Männern ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen zugeschrieben als Frauen. Forscher führen dies meist auf unterschiedliche hormonelle Einflüsse zurück. Die Studie mit den Panda-Bären, die in den Biology Letters der britischen Royal Society veröffentlicht wurden, liefert eine mögliche evolutionäre Erklärung für die beobachteten Unterschiede. Die Panda-Männchen erhöhen dank ihres besseren Orientierungssinns ihren Paarungserfolg.

Das Team um Bonnie Perdue von der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding (Sichuan/China) hatte die Untersuchung an acht männlichen und neun weiblichen Großen Panda-Bären aus einer Forschungsstation sowie einem Zoo in China durchgeführt. Sie stellten dazu acht Schälchen in einem großen Kreis auf. Vier der Schälchen enthielten Futter. Nach einigen Übungsrunden wurden nur leere Schälchen aufgestellt. Die Forscher beobachteten dann, welche Schälchen die Tiere in Erwartung des Futters aufsuchten.

Monogame Otter ohne Geschlechter-Unterschied

Das Ergebnis: Die männlichen Pandas suchten deutlich seltener als die weiblichen ein Schälchen auf, in dem sich noch nie Futter befunden hatte. Außerdem kehrten sie seltener mehrmals hintereinander zum selben Schälchen zurück. Sie waren hinsichtlich der Orientierung den weiblichen Tieren also deutlich überlegen, folgern die Forscher. Sie stellten die Aufgabe auch stammesgeschichtlich nahe verwandten asiatischen Ottern. Bei diesen monogam in einem Aktionsraum lebenden Tieren fanden sie keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Dies stütze die Theorie, dass die unterschiedliche Reviergröße bei promisken Tierarten die räumliche Wahrnehmung beeinflusse.

Keinen Beleg fanden die Experten hingegen für die Richtigkeit einer zweiten Theorie, nach der die Weibchen nur zu bestimmten Zeiten ihres Zyklus eine schlechtere räumliche Orientierung haben. (red/APA/dpa)