Ramallah - "Es wäre unvernünftig, von Israel zu verlangen, fünf oder auch nur eine Million Flüchtlinge zu absorbieren. Das wäre das Ende des Staates Israel": Dieser von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesprochene Satz, der in den geleakten Papieren über israelisch-palästinensische Verhandlungen zu finden ist, sorgt auch am Tag zwei von "Palileaks" in der arabischen Welt für Aufregung.

Die Hamas ruft Palästinenser in aller Welt zu Protesten gegen die Palästinenserführung auf, sie habe die Palästinenserinteressen an Israel und die USA verkauft. Aus dem Umkreis Abbas' kommen Anschuldigungen gegen Katar - Vermittler in vielen nahöstlichen Konflikten, auch im innerpalästinensischen - die Dokumente an Al-Jazeera gegeben zu haben, um Abbas zu diskreditieren und zu stürzen. Auch der entmachtete Fatah-Sicherheitschef Mohammed Dahlan wird verdächtigt.

Die Veröffentlichungen von Verhandlungsdetails gingen am Dienstag weiter. Für neue Empörung sorgte etwa, dass US-Außenministerin Condoleezza Rice 2008 vorgeschlagen hatte, Palästinenser in Chile oder Argentinien anzusiedeln. (guha, STANDARD-Printausgabe, 26.01.2011)