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Am Ganslernhang in Kitzbühel erfolgreich und nun auch auf der Planai in Schladming: Jean-Baptiste Grange.

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Bester der enttäuschenden Österreicher wurde Benni Raich.

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Und Reinfried Herbst schrammte deutlich am Hattrick vorbei.

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Schladming - Ausgerechnet beim 15. Geburtstag hat es für Österreichs Slalom-Asse die bitterste Niederlage im Schladminger Weltcup-Nachtslalom gegeben. Während der Franzose Jean-Baptiste Grange vor den beiden Schweden Andre Myhrer und Mattias Hargin nach Levi und Kitzbühel am Dienstagabend auch die Jubiläumsauflage in Schladming gewann, kam Benjamin Raich als bester ÖSV-Fahrer nur auf Platz neun. Damit wurde die WM-Generalprobe vor 45.000 enttäuschten Fans zu einer bitteren Ohrfeige für Österreich.

Das schlechteste Schladming-Ergebnis aller Zeiten

Neun von 14 Rennen hatten die ÖSV-Asse auf der Planai gewonnen, zuletzt im "Nightrace" sogar vier Mal in Folge triumphiert. Beim Angriff auf den zehnten Sieg waren Reinfried Herbst und Co. aber chancenlos. Am Ende stand sogar das schlechteste Schladming-Ergebnis aller Zeiten zu Papier, denn nur 2002 war man bisher ohne Podestplatz geblieben, aber damals war der Kärntner Rainer Schönfelder wenigstens Vierter geworden.

Diesmal wurden Österreichs "Eiskünstler" wegen der gestiegenen Temperaturen zunächst pauschal von einer für Schladming untypisch griffigen Piste überrascht. So konnten sie ihre Stärken auf Eis nicht ausspielen. Selbst Nightrace-Doppelsieger Herbst hatte als Fünfter bereits über eine Sekunde Rückstand auf den zur Halbzeit vor Hargin führenden Myhrer. Fast alle wunderten sich ähnlich wie Herbst, der nach Lauf eins meinte: "Ich bin mir viel besser vorgekommen. Es war heuer aber extrem aggressiv, die Verhältnisse waren eher untypisch."

Bengalische Feuer

Beim Generalangriff auf das Podest "brannte" dann zwar der ganze Planai-Zielhang, aber nicht wegen der Österreicher, sondern wegen der - verbotenen - bengalischen Feuer, deretwegen das Rennen wegen Nebels auf der Strecke mehrmals unterbrochen werden musste. 

Hirscher nach famoser Fahrt out

Besonderes Pech hatte dabei Marcel Hirscher. Von Platz acht aus griff der Salzburger beherzt an, fuhr einer absoluten Topzeit entgegen, ehe er zwei Tore vor Schluss einfädelte und ausschied. "Ich war mir des Risikos bewusst. Für den Traum vom Stockerl musst du riskieren, das geht eben nicht immer gut", sagte der Salzburger. Sein Motto: "Nächstes Jahr, nächste Chance."

Herbst draußen

Gleiches geschah dem Titelverteidiger Herbst, der im Finale sogar schon bei der oberen Zwischenzeit in den Schnee musste. "Im ersten bin ich zu hart gefahren. Dann war klar, dass nur noch totale Attacke hilft. Wenn man ans Limit geht, ist man aber immer gefährdet", erklärte der Salzburger. "Es tut mir extrem leid für die vielen Fans, jetzt heißt es Wiedergutmachung!"

Während Weltmeister Manfred Pranger an seinem 33. Geburtstag im Finale sogar auf Platz zwölf zurückfiel, hatte Raich keine rechte Freude mit Platz neun. "Im ersten Lauf habe ich mir den Schwung selbst abgestochen. Bester Österreicher zu sein, ist ein schwacher Trost", meinte der Tiroler. "Ich bin gesundheitlich einfach noch nicht ganz auf dem Damm", betonte Raich, der deshalb nun auch die Rennen in Chamonix auslässt.

Während die Österreicher ihre bitterste "Nightrace"-Niederlage bezogen, gehörte das Rennen diesmal ganz der Konkurrenz. Vor allem die Schweden brillierten mannschaftlich mit gleich vier Läufern in den ersten Sieben.

Grange holte sich zwei Tage nach Kitzbühel den nächsten Klassiker und freute sich darüber mehr als über die 27.500 Euro Preisgeld. "Innerhalb von drei Tagen die zwei größten Rennen überhaupt zu gewinnen, ist verrückt", sagte der Gewinner von nun neun Weltcuprennen (acht davon im Slalom) nach seinem dritten Saisonsieg.

Kostelic 432 Punkte vor Zurbriggen

Eine Spitzenleistung lieferte einmal mehr Ivica Kostelic ab. Der Kroate wurde Fünfter und liegt damit weiter souverän an der Spitze der Weltcup-Gesamtwertung. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Schweizer Silvan Zurbriggen beträgt nun schon 432 Punkte. (APA)