Tunis - In Tunesien steht nach tagelangen Protesten an diesem Mittwoch eine Kabinettsumbildung an. Sie wird unter anderem nötig, weil seit Nominierung der Übergangsregierung am 17. Jänner fünf designierte Regierungsmitglieder ihre Posten nicht übernommen haben. Bei ihnen handelt es sich um drei Gewerkschafter, einen Oppositionellen sowie einen früheren Anhänger des geflohenen Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali. Nach Angaben aus regierungsnahen Kreisen sollen die fünf vakanten Posten durch unabhängige Kandidaten ersetzt werden.

Vorausgegangen waren tagelange Demonstrationen gegen frühere Gefolgsleute Ben Alis innerhalb der neuen Führungsriege. In der Nacht auf Mittwoch saßen erneut Hunderte Demonstranten aus Protest vor dem Sitz der Regierung und forderten deren Rücktritt. Sie hatten auch die Gewerkschafter und den Oppositionspolitiker zum Verzicht auf eine Beteiligung an der Übergangsregierung veranlasst. Diese soll Neuwahlen innerhalb von sechs Monaten vorbereiten. Ben Ali war nach blutigen Protesten mit mehr als 100 Toten ins saudi-arabische Exil geflohen. (APA/AFP)