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Kein Prozess gegen Assange in den USA?
Nach monatelangen Ermittlungen haben die US-Behörden keine direkte Verbindung zwischen Wikileaks-Mitgründer Julian Assange und dem US-Soldaten Bradley Manning gefunden, berichtet Wired unter Berufung auf NBC. Manning wird vorgeworfen, geheime Dokumente an das Enthüllungsportal weitergegeben zu haben.
Keine Verbindung zu Assange
NBC habe von einem anonymen Informanten aus dem Pentagon erfahren, dass die Ermittler zwar Hinweise darauf gefunden hätten, dass Manning die Dokumente widerrechtlich auf seinen Computer geladen und an eine nicht autorisierte Person weitergegeben habe. Es gebe jedoch keine Bestätigung dafür, dass es sich dabei um Julian Assange oder einen anderen Mitarbeiter von Wikileaks handle.
Chat-Protokoll
Der US-Soldat Bradley Manning wurde im Mai inhaftiert, nachdem von Wikileaks das "Collateral Murder"-Video veröffentlicht wurde, das den Angriff eines US-Helikopters auf Zivilisten in Afghanistan zeigt. Manning soll dieses Video ebenso wie die anderen geheimen Dokumente gegenüber dem ehemaligen Hacker Adrian Lamo in einem Chat erwähnt haben. Lamo habe die Log-Dateien der Chats den Ermittlern übergeben. Ein Auszug der Konversationen wurde von Wired veröffentlicht.
Kein Prozess?
Die Ermittler könnten deswegen keine direkte Verbindung zwischen Manning und Assange entdeckt haben, da der Soldat die Beweise angeblich vernichtet haben soll. Auch das habe er gegenüber Lamo angedeutet. Assange kritisierte, dass die US-Behörden Druck auf Manning ausübten, um Anklage gegen in erheben zu können. Seine Anwälte befürchten, dass ihm in den USA die Todesstrafe droht. Wenn die US-Behörden keine direkte Verbindung zwischen Manning und Assange nachweisen können, ist ein Prozess jedoch unwahrscheinlich. Der Australier befindet sich derzeit unter Hausarrest in Großbritannien. In Schweden wird gegen ihn wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt. (br)