
Kinderkleidung für die Öko-Zielgruppe wird von verschiedensten Labels angeboten.
Bei Kindertextilien ist die Öko-Zielgruppe besonders groß - Neuere Labels bieten neben dem guten Gewissen auch noch einen weiteren Mehrwert an: den Spaßfaktor
Für die Kinder ist das Beste nicht nur gut genug, sondern gerade einmal das Minimalprogramm. Entsprechend groß ist die Zielgruppe für einschlägige Bioprodukte - und entsprechend gut das Angebot für die Kleinen im Textilbereich. Ein Klassiker in dieser Sparte sind beispielsweise die Popolini-Shops, die von waschbaren Windelsystemen bis zum Kinderschuh so ziemlich alles bieten. Aber die sind derart gut eingeführt, dass man sie eigentlich nicht mehr großartig vorstellen müsste. Es gibt aber auch noch einige andere, die in Sachen Kindermode inzwischen auch neue Wege eingeschlagen haben.
Jooloomooloo
Die Wiener Designerin Xiane Kangela etwa entwirft kindliche Textilien, bei denen es im Grunde nur eine Hürde zu überwinden gilt - und das ist die Aussprache des Namens: jooloomooloo [dʒuːlumulu bzw. Tschulumulu]. So ein Jooloomooloo ist offenbar ein "Faserwesen", das "weltweit verbreitet" ist; es "lebt vom Riechen und Anschmiegen und wird nur von Kindern gesehen". Was hingegen auch die Großen sehen können: Das ist Wäsche, die nicht nur öko ist und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde - sondern auch gut und witzig aussieht und also den Kids so richtig Spaß macht.
Zu ihrer Wäsche bietet Xiane Kangela übrigens auch noch eine eigene Kindergeschichte an, mit der man sich und den Kleinen das Anziehen erleichtern kann. Ein Segen für alle, die sich morgens und abends mit den strampelnden Kindern abstrampeln. Und ein bisschen Öko-Bewusstsein kann man über diese Geschichte auch gleich vermitteln.
Kamaeleon
Den textilen Spaßfaktor noch um eine Schraube weiter gedreht bietet auch Kamaeleon. Das ist definitiv Kindermode zum Spielen - wie zum Beispiel das jüngste Produkt: ein "Kugelbahnkleid". Da können die Kinder oben eine Murmel in eine Blume oder Schlange hineinstecken und unten purzelt die dann wieder heraus. Aber nur, wenn die Kids ordentlich hüpfen, tanzen oder mit den Armen wackeln. "Gibt's aber erst für Kinder ab drei Jahren, sonst landet die Murmel in der Nase", wie Nina Horaczek erklärt, die gemeinsam mit der Designerin Brigitte Wagner das Kamaeleon-Label ins Leben gerufen hat.
Eine weitere Besonderheit der Kamaeleon-Produkte: Sie werden ausschließlich aus Recycling-Stoffen hergestellt. Aus alten Hemden, Bettzeug, Tischdecken - oder gar aus pet-Flaschen (als öko tex 100-zertifiziertem Recycling-Fleece).
Und nicht genug damit: Viele Grundstoffe werden auch in Geschäften von Sozialeinrichtungen wie Caritas oder Samariterbund gekauft; Nähaufträge werden so weit als möglich an Frauen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, vergeben.
Also umfassender geht's schon fast nicht mehr. Und die Kids haben ihre Gaudi. (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 26.1.2011)
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