Das Nachrichtenmagazin NEWS berichtet in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe über die WikiLeaks zugespielten Depeschen der US-Botschaft in Wien.
Unter anderem wird durch die geheimen US-Depeschen ersichtlich, in welchem Umfang österreichische Firmen Waffen und Hightech an den Iran geliefert haben - und welche Lieferungen die USA noch rechtzeitig unterbinden konnten.

Wolfgang Fürlinger, Ex-Eigentümer von Steyr-Mannlicher, soll laut "News" den Amerikanern jedoch ein ziemlich unmissverständliches Angebot gemacht haben: Das Iran-Geschäft sei zehnmal so groß wie jenes seiner Firma in den USA, wenn sich das nicht grundlegend ändere, habe er "keine Option". Gäbe es aber ein US-Geschäft, das jenes im Iran "kompensieren" würde, könne er sich auch vorstellen, sich vom "Markt im Mittleren Osten" zurückzuziehen, wird der Firmenchef in "News" zitiert. Michael Engesser, jetziger Geschäftsführer der Waffenfirma, betonte am Mittwoch, dass Steyr-Mannlicher sich "immer an die gesetzlichen Bestimmungen" gehalten habe. Von den damaligen Geschäften Fürlingers wisse man nichts.

Österreichische Beamte informierten demnach die US-Botschaft heimlich über vorliegende Exportanträge. Viel Raum in den US-Depeschen nimmt auch der Fall des Steirers Daniel F. ein, der das Mullah-Regime mit Hightech für das iranische Raketen- und Atomprogramm beliefert haben soll. Daniel F. befindet sich bis heute auf der Flucht, wurde zuletzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermutet und ist international zur Fahndung ausgeschrieben. Österreichische Ermittler kooperierten im Fall F. nicht nur mit US-Behörden, sondern zogen auch den britischen Auslandsgeheimdienst bei. (red/APA)