Der Rahmen für das Pressefoyer: bald für immer verwaist?

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Dass er Woche für Woche den Journalisten ausgeliefert ist und jede auch noch so dumme Frage beantworten muss, liegt Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) schon länger im Magen. Das Pressefoyer nach dem allwöchentlichen Ministerrat im Kanzleramt, einst von Bruno Kreisky eingeführt, ist ein Format, das der rote Kanzler nicht sehr schätzt.

Angeblich gibt es Überlegungen, das Pressefoyer abzuschaffen - oder wenigstens neu zu gestalten. Faymann möchte in einem kontrollierten Rahmen den Journalisten gegenübertreten. Bereits bei seinen letzten Auftritten hat er mit scharfen Anweisungen zu seinen Presseleuten dafür gesorgt, dass nach wenigen Fragen Schluss war. Angeblich, so erzählen Insider, mag Faymann in dieser Form gar nicht mehr vor die Presse treten und das Foyer entweder abschaffen oder die Minister rausschicken. Faymann schätze ein geordnetes Setting wie im Umgang mit der "Kronen Zeitung" oder dem ORF.

Im Kanzleramt weist man solche Überlegungen zurück: "Das Pressefoyer wird nicht abgeschafft und bleibt so, wie es ist", versichert Faymanns neuer Pressesprecher Nedeljko Bilalic. Auf ÖVP-Seite sagt Daniel Kapp, Pressesprecher von Vizekanzler Josef Pröll, dass man von einer Abschaffung des Pressefoyers nichts wüsste und solche Pläne auch nicht für klug hielte. (völ, DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2011)