Die Zahl der Gurtmuffel und somit jener, die sich und andere im Falle eines Unfalles gefährden, ist im Jahr 2010 gestiegen. Das geht aus einer Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) hervor. 2010 hat jeder sechste Fahrzeuglenker auf den Gurt verzichtet, 84 Prozent waren angeschnallt (2009 lag dieser Wert bei 89 Prozent). Noch deutlicher zeigte sich der negative Trend bei den Beifahrern: 2010 war jeder fünfte nicht angeschnallt (81 Prozent verwendeten einen Sicherheitsgurt, 2009 waren es noch 89 Prozent).
Die traurige Bilanz: Jedes fünfte Todesopfer im Straßenverkehr ist im vergangenen Jahr nicht angeschnallt gewesen. Von Jänner bis November 2010 starben 104 Pkw Insassen, die zum Unfallzeitpunkt keinen Sicherheitsgurt verwendeten. Im gleichen Zeitraum verunglückten insgesamt 514 Menschen im österreichischen Straßenverkehr tödlich.
Verwendung am Rücksitz steigt
Geringfügig zugenommen hat die Verwendungsquote auf den Rückbänken, die generell deutlich hinter jener auf den Vordersitzen liegt. 2010 haben rund 66 Prozent der hinteren Mitfahrer einen Gurt verwendet, 2009 waren es 65 Prozent. Im Jahr 1999 lag die Gurtverwendungsquote auf den Rücksitzen bei 41 Prozent, im Jahr 1993 gurteten sich nur 13 Prozent der Mitfahrer auf den Rücksitzen an.
"Nicht angeschnallte Mitfahrer gefährden im Falle eines Unfalls nicht nur sich selbst, sondern auch die Passagiere in der Vorderreihe, wenn sie bei einem Unfall oder einer ruckartigen Bremsung nach vorne geschleudert werden", sagte KfV-Direktor Othmar Thann. Das KfV erhebt jedes Jahr österreichweit wie viel Prozent der Lenker, Beifahrer und Mitfahrer auf den Rücksitzen angegurtet sind. 2010 wurden rund 30.000 Kfz-Insassen beobachtet. (APA)