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"Bildung beginnt nicht erst in der Schule."

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"Unser Schulsystem muss dringend verbessert werden". Unter diesem Motto haben sich die oberösterreichische Arbeiterkammer, die oberösterreichische Industriellenvereinigung und die Johannes-Kepler-Universität Linz letztes Jahr zu einer Initiative zusammengeschlossen. Am Donnerstag präsentierten die Projektpartner konkrete Vorschläge und Forderungen zum Thema "Frühkindliche Bildung". In einer Aussendung heißt es: "Bildung beginnt nicht erst in der Schule."

Kinder "professionell in ihrer Entwicklung unterstützen"

Die frühe Förderung stelle ein ganz wesentliches Element für das Gelingen von Bildung dar. "Hier wird aber auch der Grundstein für echte Chancengleichheit gelegt", betonte der oberösterreichische AK-Präsident Johann Kalliauer. Keinesfalls solle der Kindergarten "verschult" werden: "Die Kinder sollen auch in Zukunft spielen und Geborgenheit erleben. Aber sie sollen auch werden."

"Die Welt, insbesondere die industrielle Welt von gestern, ist nicht mehr jene von heute und morgen. Die Industrie hat sich stark gewandelt und benötigt nun für die Bewältigung ihrer Herausforderungen ein Bildungssystem, das sich den neuen Gegebenheiten anpasst", sagte Klaus Pöttinger, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich.

"Grundstein für die weiteren Bildungswege"

Richard Hagelauer, Rektor der Johannes-Kepler-Universität ergänzte: "Frühkindliche Förderung legt den Grundstein für die weiteren Bildungswege, ihr muss künftig noch mehr Augenmerk geschenkt werden." Dabei gehe es nicht darum, Kinder schon im Vorschulalter unter Leistungsdruck zu setzen, sondern das Interesse und die Neugierde am Wissen und Lernen zu wecken. 

Die Projektpartner haben sich auf folgende Ziele geeinigt:

  • Das EU-Ziel "Betreuungsplätze für mindestens ein Drittel der Unter-Dreijährigen" soll bis spätestens 2015 erreicht werden.
  • Erweiterte Öffnungszeiten im Kindergarten haben nicht nur einen positiven Einfluss auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern bringen vor allem auch mehr Zeit für Frühförderung. Ziel ist daher die Ausweitung der Kindergartenplätze in jährlichen 10-Prozent-Schritten auf 45 Prozent im Jahr 2015.
  • Bis 2015 soll die Gruppengröße auf 20 Kinder mit einem Betreuungsschlüssel von 1:10 gesenkt werden, bis 2020 sollen pro Gruppe mit 20 Kindern zwei ausgebildete PädagogenInnen arbeiten.
  • Bei Gruppen, die einen hohen Anteil von Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch haben, ist eine zweite, speziell geschulte Fachkraft sofort vorzusehen.
  • Die Ausbildung der PädagogenInnen soll ausgeweitet und auf Hochschulniveau gehoben werden. (red, derStandard.at, 27.01.2011)