Wien - Franz Fischlers Nominierung zum Chef der internationalen Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ist fix: "Mit seiner Erfahrung ist er ein hervorragender Kandidat im Rennen", bestätigt Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) im Gespräch mit dem STANDARD.

Der ehemalige EU-Agrarkommissar und Präsident des Ökosozialen Forums gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Posten bei der UN-Organisation. Gewichtige Unterstützung für seine Kandidatur kommt von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und aus dem Kanzleramt.

Sein stärkster Mitbewerber ist der brasilianische FAO-Vizegeneraldirektor José Graziano da Silva; auch Spaniens Ex-Außenminister Miguel Ángel Moratinos soll ins Rennen geschickt werden. Weitere Nominierungen kommen aus Indonesien und dem Irak. Die Bewerbungsfrist endet am Montag, die Wahl findet am 25. Juni in Rom statt.

Sollte der 64-jährige Fischler die Wahl gewinnen, folgt er dem Senegalesen Jacques Diouf, der 18 Jahre lang an der Spitze der FAO stand.

Querschläger für Plassniks Bewerbung

Eine indirekte Konkurrenz bedeutet Fischlers Kandidatur für Ursula Plassnik (ÖVP): Die Ex-Außenministerin soll am Dienstag im Ministerrat für den Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nominiert werden. Zwei Österreicher an der Spitze internationaler Posten gelten jedoch als unwahrscheinlich. Aus ÖVP-Kreisen heißt es dazu: "Schwierig. Aber lieber zwei Pferde im Rennen, als keines".  (Julia Herrnböck/DER STANDARD, Printausgabe, 28.1.2011)