Die Webseite für die Aufklärungskampagne.

Screenshot: www.ur.se/Sex/Sex-tv

Ein neuer, für Schulen produzierter Sex-Aufklärungsfilm hat in Schweden ein unerwartet breites, rassistisches Echo hervorgerufen. Neben laut Schätzungen "Hunderttausenden" rassistischen Kommentaren im Internet erhielt das Zeichnerbüro des als mehrteilige Serie konzipierten Aufklärungsvideos "Sex pa kartan" (in etwa: Sex auf dem Stundenplan) Morddrohungen. Außerdem wurde das vom "Reichsverband für Sexuelle Aufklärung" (RFSU) und dem staatlichen Bildungsradio produzierte Video wegen angeblicher "Verleitung von Jugendlichen" angezeigt.

Grund für die Aufregung ist das gezeichnete Teenager-Protagonistenpaar in dem Video, in dem ein dunkelhäutiger Jugendlicher und ein hellhäutiges Mädchen miteinander Sex haben. Der in Schweden erste neue "offizielle" Aufklärungsfilm seit 25 Jahren erhielt in den Medien durchwegs gute Kritiken. Der Film wurde am 17. Jänner öffentlich präsentiert.

Zeitgemäße Aufbereitung

Leitmedien wie "Aftonbladet" oder "Dagens Nyheter" lobten den Streifen als zeitgemäß aufbereitet, an die Wissensbedürfnisse von Jugendlichen angepasst und für die allgemeine öffentliche Gesellschaftsdebatte wichtig. Die zahlreichen "hysterischen" Reaktionen und Unsicherheit im "Grenzgebiet zwischen Sexualität und Übergriffen" darauf zeigten auf, wie wichtig es sei, Jugendliche in Schweden zum Gespräch über das Thema Sex zu ermuntern, hieß es etwa im Leitartikel von "Aftonbladet" am Freitag. (APA)