Die weltweit tätige Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) will ihr Internet-Angebot in den kommenden Jahren ausbauen. AFP wolle ihre Bekanntheit im Internet vor allem im Ausland steigern, kündigte AFP-Chef Emmanuel Hoog am Donnerstag in Paris an. Das Internet und journalistisch gestaltete Angebote auf mobilen Geräten wie dem iPhone oder dem iPad seien ein Wachstumsmarkt.

Das Geschäftsmodell solle kostenlose und bezahlte Inhalte kombinieren, wobei die Gratisangebote limitiert sein müssten. Auf einer allgemein zugänglichen Internetseite werde AFP beispielsweise auf Französisch künftig maximal rund hundert Meldungen pro Tag veröffentlichen - etwa die Hälfte dessen, was zahlende AFP-Kunden derzeit ihren Lesern weiterreichen.

Ausbau des Video-Angebots

Ein weiterer Schwerpunkt der Unternehmensstrategie bis 2020 ist der Ausbau des Video-Angebots. AFP-TV produziert derzeit rund tausend Videos im Monat in sieben Sprachen. Diese Zahl soll binnen zwei Jahren verdreifacht werden. Hoog nannte zudem die Ausweitung der Dienste in arabischer Sprache als Ziel. AFP beliefere bereits 55 Prozent der arabischsprachigen Presse, betonte er. Weitere Wachstumsmärkte sieht der AFP-Chef in Indien und Brasilien. Im Heimatland Frankreich wolle die Agentur ihre Angebote künftig besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zuschneiden und segmentieren.

AFP ist neben Associated Press (AP) und Reuters eine der drei großen Weltagenturen. Das Unternehmen beschäftigt 2.900 Mitarbeiter in 165 Ländern. Es liefert Nachrichten in sechs Sprachen und neben Textberichten auch Fotos, Infografiken, animierte Grafiken, Videos und Multimedia-Inhalte. Im vergangenen Jahr erzielte AFP über 270 Millionen Euro Umsatz. (APA)