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Kritiker: Mit fortlaufendem Einsatz von Windows widerspricht EU-Kommission eigenen Richtlinien

Foto: EPA

Während die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten auffordert, mehr auf offene und besser kompatible Software zu setzen, kommt auf den Rechnern der Kommission selbst Windows zum Einsatz. Am 15. Dezember habe eine Arbeitsgruppe das Upgrade von Windows XP auf Windows 7 entschieden, berichtet die New York Times. Kritiker sehen das im Widerspruch zu einer neuen Richtlinie der Kommission.

European Interoperability Framework

Konkret gehe es um 36.180 Computer in den Büros der EU-Kommission, des EU-Parlaments und in über 45 weiteren EU-Agenturen. Die Kosten dafür würden 4,5 Millionen Euro betragen. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Unterlagen, die dem International Herald Tribune zugespielt wurden. Der weitere Einsatz von Windows widerspreche einer Richtlinie, die nur einen Tag danach verabschiedet worden sei. Im Rahmen des European Interoperability Framework werden die Mitgliedsländer aufgefordert, interoperable Systeme mit Open Source-Software zu betreiben.

Open Source und Windows nebeneinander  

Ein Sprecher der Kommission sagte gegenüber dem Herald Tribune, dass die Kommission seit 2001 über 250 Open Source-Produkte verwendet habe. So würden Hunderte Linux-Server eingesetzt. Das stehe in keinem Konflikt dazu, Windows auf den Bürorechnern einzusetzen. Laut Personen aus dem Kreis der Arbeitsgruppe sei statt des Upgrades auf Windows 7 auch die Migration auf ein Open Source-System erwogen worden. Eine Kostenanalyse habe gezeigt, dass das Upgrade den EU-Steuerzahlern weniger koste. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass Windows nicht den Anforderungen an offene und interoperable Systeme entspreche. Die endgültige Entscheidung über das Upgrade auf Windows 7 stehe allerdings noch aus. (red) 

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