derStandard.at erfuhr, dass beim heutigen Ball des Wiener Korporationsringes ein Rektor einer österreichischen Universität der Festredner sein soll. Wer die Rede halten soll, will das Ballkomitee nicht bekanntgeben - derStandard.at hat bei den Rektoren nachgefragt.

• Rektor Peter Skalicky von der TU Wien wird heute Abend den WKR-Ball nicht besuchen. Gestern war TU-Ball in Wien und zwei derartige Veranstaltungen hintereinander möchte er nicht wahrnehmen. Trotzdem würde er gerne einmal an dem Ball teilnehmen, sagt er im Gespräch mit derStandard.at. „Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, Korporationen gehören doch in die studentische Tradition." Da dieses Jahr die TU Wien eine prominente Rolle in der Ballorganisation spiele, ist er der Aufforderung des Ballkomitees nachgekommen und hat ein Grußwort geschrieben. Darin nimmt Skalicky Bezug auf die studentische Beteiligung an den Aufständen 1848. In welcher Form das Grußwort vorgetragen werde, wisse er nicht. Er sei auch kein Mitglied einer Burschenschaft: Bei einer schlagenden Verbindung hätte er Angst vor Verletzungen im Gesicht, so der Rektor.

• Auch Rektor Georg Winckler, von der Universität Wien, scheidet als Ehrenredner auf der Veranstaltung aus. Seine Sprecherin ließ verlautbaren, dass er bestimmt nicht auf den Ball gehen werde. „Er war niemals dort und wird niemals hingehen. Der Rektor steht in keiner Verbindung zu schlagenden Burschenschaften."

• Rektor Christoph Badelt von der WU-Wien wird den Ball nicht beehren.

Martin Gerzabek, Rektor der Universität für Bodenkultur, „wird auch in diesem Jahr den Ball nicht besuchen", heißt es aus seinem Büro.

• Das Büro des Chefs der Meduni Wien Wolfgang Schütz dementiert ebenso die Teilnahme des Rektors am Burschenschafterball: „Natürlich wird Rektor Schütz den Ball nicht besuchen, so eine Einladung wird einfach nicht in Betracht gezogen."

• Das Büro von Rektor Werner Hasitschka, Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, erklärte, dass Hasitschka nicht am WKR-Ball teilnehmen wird, somit auch selbstverständlich keine Festrede halten wird. In dem Statement heißt es: „Rektor Hasitschka wurde dankenswerterweise gar nicht eingeladen. Eine etwaige Teilnahme an der Veranstaltung könnte sich Rektor Hasitschka in diesem speziellen Fall ausschließlich auf der anderen Seite, nämlich auf der Seite einer polizeilich zugelassenen Demonstration, vorstellen."

• Die Anwesenheit von Alfred Gutschelhofer von der Karl-Franzens-Universität Graz sei auszuschließen, da heute der TU-Ball in Graz stattfindet, heißt es aus dem Büro des Rektors.

• TU-Graz Rektor Hans Sünkel geht nicht auf den WKR-Ball. Er hätte die Einladung zwar per Fax bekommen, hat aber abgelehnt. Weiter würde man dazu nichts sagen wollen, heißt es von der Sprecherin.

• Rektor Josef Smolle, Meduni Graz, geht nicht, bevorzuge den Techniker-Ball in Graz und betont, keinen Kontakt zu schlagenden Verbindungen zu haben.

• Auch der Rektor der Kunstuni Graz, Georg Schulz, kommt nicht zum WKR-Ball, er geht auch auf den TU-Ball in Graz. Von einer Einladung seitens der WKR wisse man im Büro des Direktors nichts.

• Dementi gab es von der Montan-Uni Leoben: Rektor Wolfhard Wegscheider wird keine Rede auf dem Burschenschafterball halten und „bestimmt nicht" daran teilnehmen.

Heinrich Schmidinger von der Uni Salzburg gehe „sicher nicht" zu dem Ball, heißt es aus seinem Büro. Außerdem sei er heute aus privaten Gründen nicht zu sprechen.

Reinhart von Gutzeit, Rektor der Universität Mozarteum Salzburg, wird "zu 100 Prozent" nicht teilnehmen und auch nicht den Ehrenschutz übernehmen, so der Sprecher. Von Gutzeit war einer der zwei Rektoren, die 2008 automatisch unterschrieben hätten. Daraus hätte man gelernt, heißt es von Seiten des Sprechers.

• Der Chef der Uni Klagenfurt Heinrich C. Mayr geht nicht auf den Ball. Er hat zwar eine Einladung bekommen, ist aber auf Dienstreise und deshalb verhindert.

• Der Rektor der Kepler-Uni Linz, Richard Hagelauer, werde heute den TU-Ball in Graz besuchen, teilt dessen Büro mit.

Reinhard Kannonier, Rektor der Kunstuni Linz, hat zwar eine Einladung bekommen, wird allerdings nicht am Ball teilnehmen. „Wir haben eine Veranstaltung im Haus, das geht sich zeitlich nicht aus", heißt es aus seinem Büro.

• Der Rektor der MedUni Innsbruck Herbert Lochs kann terminlich nicht aus Innsbruck weg. Es sei auch keine Einladung eingetroffen, teilt das Sekretariat mit.

• Ob der Direktor der Uni Innsbruck Karlheinz Töchterle teilnimmt, weiß die Sprecherin am Freitagnachmittag nicht. Im Sekretariat konnte auch keine Auskunft gegeben werden. (Daniela Neubacher, Marie-Theres Egyed, derStandard.at, 28.1.2011)