Addis Abeba - Die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union haben auf ihrem Gipfeltreffen über die Lage in Ägypten und Tunesien sowie über den Machtkampf in der Cote d'Ivoire beraten. Weiteres Thema des Gipfels in der äthiopischen Hauptstadt war die bevorstehende Gründung des 54. afrikanischen Staates, nachdem sich der Südsudan für eine Abspaltung vom Norden des Landes entschieden hat.

Der scheidende AU-Kommissionspräsident Ping sagte, die Lage in Ägypten, wo es bei sozialen Protesten seit Dienstag mehr als hundert Tote gab, werde mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. UNO-Generalsekretär Ban mahnte in seiner Eröffnungsrede zur "Zurückhaltung, Gewaltlosigkeit und zur Einhaltung von Grundrechten, Freiheiten und Menschenrechten" in Ägypten. Zu Tunesien erklärte Ping, er hoffe, dass das Land die Krise überwinden und freie und faire Wahlen abhalten werde.

Zum Nachfolger Pings an der Spitze der AU wurde für ein Jahr der Präsident von Äquatorialguinea, Teodoro Obiang Nguema, ernannt. Die Nominierung wurde von Menschenrechtsorganisationen kritisiert, die seit Jahren Korruption und politische Unterdrückung in dem kleinen zentralafrikanischen Land mit den reichen Ölvorkommen anprangern.

Ping und Ban bekräftigten ihre Unterstützung für den international anerkannten Sieger der Präsidentschaftswahl Ende November in der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara. Bei einem Treffen mehrerer afrikanischer Staatschefs sowie Vertretern der Afrikanischen Union und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) am späten Samstagabend forderte Ban Ouattara zur Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit" auf. (APA)