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Der Kärntner Agrarlandesrat will den Bären ans Fell.

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Für seinen bärenfeindlichen Vorstoß erntete Kärntens ÖVP-Chef Martinz Kritik von Rot und Blau.

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Klagenfurt - Kärntens Agrarlandesrat Josef Martinz (ÖVP) will die Ansiedlung von Wölfen und Bären in Österreichs südlichstem Bundesland stoppen und die bestehenden Populationen zum Abschuss freigeben. Grund dafür seien rund 250 gerissene Schafe, die im Vorjahr gemeldet worden seien, erklärte Martinz am Sonntag in einer Aussendung.

ÖVP: Schutz der Almbauern

"Bärenanwalt" Bernhard Gutleb bezeichnete die Idee im ORF-Interview als "nicht gangbaren Weg". Martinz meint hingegen: "Wir brauchen in Kärnten weder Wölfe noch Bären." Die Maßnahmen würden vor allem zum Schutz der Almbauern dienen.

Kärntens Bärenschützer Gutleb begründete seinen Widerspruch: "Man kann nicht jedes Problem mit der Flinte lösen."

FPK und SPÖ gegen Bärenjagd

Absagen zu Martinz' Idee kamen der FPK sowie der SPÖ. Der für Jagdfragen zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Uwe Scheuch stehe den Plänen seines Koalitionspartners Martinz "völlig ablehnend" gegenüber, hieß es in einer Aussendung. "Die Aussagen von Martinz beweisen nicht unbedingt Sachkenntnis", erklärte Scheuch. Man könne nicht einfach alles ausrotten, was einem in der Natur nicht passe. "Schon gar nicht, um es der schwarzen Agrarlobby recht zu machen", sagte Scheuch. Zudem sei der Schaden, der für die Bauern durch gerissene Tiere entstehe, gedeckt.

SPÖ-Agrarsprecher Siegmund Astner ortete eine "Verzweiflungstat". Es sei schon äußerst bedenklich, "wenn der Chef der ÖVP derartige Aufrufe tätigt, wo gerade jüngst die Gräueltaten eines Wilderers im Lavanttal für Aufsehen sorgten", erklärte Astner. Es könne nicht sein, dass die Bemühungen der Naturschützer, sich um den Artenerhalt zu kümmern, nun dem ÖVP-Wunsch weichen müssten, eine sonntägliche Schlagzeile zu erhaschen. (APA)