Frankfurt - Die auch in Österreich vertretene deutsche Optikerkette Fielmann denkt über einen Einstieg in den japanischen Markt nach. "Wir produzieren bereits mit einem Joint Venture in Japan", sagte Vorstandschef und Firmengründer Günther Fielmann der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". "Da liegt ein Vertrieb vor Ort durchaus nahe." Er wolle einen solchen Schritt aber mit seinem Sohn und designierten Nachfolger Marc abstimmen.

Priorität habe weiterhin die Expansion in den deutschsprachigen Ländern und deren Nachbarstaaten, sagte der 71-Jährige. "Solange es unproblematisch ist, im deutschsprachigen Raum zu expandieren, werden wir das Filialnetz zunächst in der Bundesrepublik, in Österreich und der Schweiz verdichten." In Deutschland solle die Zahl der Niederlassungen mittelfristig auf 700 von derzeit 550 steigen.

Skepsis bei Zukäufen

Skeptisch äußerte sich Fielmann zum Thema Zukäufe: "Es ist nicht leicht, einen adäquaten Übernahmekandidaten zu finden." Was die Größe der Filialen und deren Lage angehe, gebe es weltweit nicht viele infrage kommende Ketten. Finanziell seien Übernahmen aber kein Problem für sein "praktisch schuldenfreies" Unternehmen.

Das abgelaufenen Jahr hat das im Nebenwerteindex MDax gelistete Unternehmen nach Fielmanns Worten überdurchschnittlich gut abgeschlossen. "Über das Jahr stehen wir besser da als die Branche, haben weitere Marktanteile gewonnen", sagte der Konzernchef dem Blatt.

Nicht konkret äußerte sich Fielmann über den geplanten Zeitpunkt der Übergabe an seinen 21-Jährigen Sohn, der an der London School of Economics studiert. "Er wird in diesem Jahr mit dem Bachelor abschließen, wird dann aber noch Praktika absolvieren", sagte der Firmenpatriarch. "Ich hoffe, dass er bald zu uns kommt." (APA/Reuters)