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China ist der größte Baumwollproduzent und -verarbeiter.

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Bremen - Der Höhenflug der Baumwollpreise geht weiter. Nach Angaben der Bremer Baumwollbörse stiegen sie innerhalb eines Jahres um etwa 150 Prozent und damit auf ein bisher nicht erreichtes Preisniveau. Für die Textilbranche seien die Rohstoffpreise zwar im Zusammenhang mit höheren Transport- und Lohnkosten seit geraumer Zeit ein diskutiertes Thema, sagte Elke Hortmeyer von der Baumwollbörse. Doch sehe man dort die Entwicklung nicht panisch. "Tenor auf den Modemessen der vergangenen Wochen war: Die Jeans wird teurer."

Im Juni vergangenen Jahres wurde erstmals die 100-Cent-Marke für ein englisches Pfund (1 lb = 0,454 Kilogramm) Baumwolle geknackt. Am 27. Jänner 2011 notierte der Bremen CIF Index bei 205,15 cent/lb, an der New Yorker Terminbörse zur gleichen Zeit bei 169,39 cent/lb für den Verkaufsmonat März. Vor einem Jahr waren es noch 80,40 und 69,23 cent/lb.

Einfluss auf den andauernden Höhenflug habe zu einem die Exportsituation der USA mit nahezu ausverkaufter Ernte, sagte Hortmeyer. China als größter Baumwollproduzent und -verarbeiter frage zudem mehr eigenen Rohstoff nach als erwartet. Die Flutkatastrophe in Australien habe die dortige Ernte reduziert. "Auch wenn der australische Anteil an der Welternte eher klein ist, spielt hier mehr der psychologische Anteil eine Rolle", erklärte Hortmeyer. Der Beginn der neuen Ernte ist frühestens im April in Argentinien und Australien. Zumindest bis dahin sei nicht mit einem Preisrückgang auszugehen, sagte Hortmeyer. (APA)