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Salva Kiir, Präsident

Foto: APA/EPA/Dhil

Addis Abeba - Der südsudanesische Präsident Salva Kiir hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und dem sudanesischen Präsidenten Omar Al-Bashir am Montag eine friedliche Trennung vom Norden zugesichert. Einen Tag nach Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse der Volksabstimmung, in der sich die Südsudanesen mit fast 99 Prozent für einen eigenen Staat ausgesprochen hatten, erteilte Kiir der "Bitterheit und den Teilungen der Vergangenheit" eine Absage. "Der Aufbau eines dauerhaften und nachhaltigen Friedens für alle Menschen im Sudan hat für uns Vorrang", betonte er nach einem Treffen am Rande des Gipfels der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba.

Auch wenn Nord und Süd künftig getrennte Wege gehen würden, hätten die Regierungen in Khartum und Juba Verantwortung für alle Sudanesen, sagte Kiir. Die Volksabstimmung über einen unabhängigen Südsudan war Teil eines Friedensabkommens, das 2005 den Bürgerkrieg zwischen dem arabischstämmigen Norden und dem überwiegend von Schwarzafrikanern bewohnten Süden beendet hatte. "Heute hat die Wahlurne über die Gewehrkugel gesiegt", sagte Kiir, der eine Regierung nationaler Einheit bei Erlangung der Unabhängigkeit im Sommer und eine verfassungsgebende Versammlung ankündigte.

"Angesichts unseres Kampfes um Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenwürde wird der Südsudan nicht nur der neueste Staat der Welt sein, sondern ihre neueste Demokratie", versprach Kiir. Die Unabhängigkeit des Südsudan beendet voraussichtlich am 9. Juli die Übergangsphase des Friedensabkommens zwischen dem Nord- und dem Südsudan.

Ban drängte auf eine Einigung zwischen Nord und Süd über den Grenzverlauf und die Teilung der Einkünfte aus der Ölförderung. Das Überleben von Nord und Süd hänge hiervon ab, betonte er. AU-Kommissionschef Jean Ping nannte die Volksabstimmung im Südsudan einen "Triumph des sudanesischen Volkes". (APA)