Bild nicht mehr verfügbar.

Zu den gefährdeten Arten zählt vor allem der Blauflossen-Thunfisch, dessen Bestände bereits am Rande der Ausrottung stehen.

Foto: REUTERS/Francisco Bonilla

Wien/Hamburg - Weltweit ist der Anteil überfischter und bis an ihr Maximum genutzter Fischbestände weiter an gestiegen. 32 Prozent der weltweiten Fischbestände sind derzeit überfischt oder bereits zusammengebrochen. Weitere 53 Prozent sind bis an ihr Maximum genutzt. Das geht laut World Wide Fund for Nature (WWF) aus dem Weltfischereireport der UNO-Ernährungsorganisation FAO hervor.

Für den WWF sind diese Daten Anlass zu heftiger Kritik: "Die Fischereiindustrie setzt mit dieser Entwicklung die Ernährungssicherheit der Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie die Gesundheit der Meere aufs Spiel", sagte WWF-Expertin Karoline Schacht am Montag.

WWF fordert Wiederaufbau statt Raubbau

Im Jahr 2009 wurden laut WWF weltweit 17,2 Kilo Fisch pro Kopf konsumiert, so viel wie noch nie. Gleichzeitig sei die globale Fischproduktion bei 145 Millionen Tonnen gelegen, ebenfalls ein Rekordwert. Mit 46 Prozent habe der Anteil des Zuchtfischs eine neue Höchstmarke erreicht. Der WWF forderte, den Zustand der Fischbestände in den Meeren zu verbessern, statt vorwiegend auf den Ausbau gewinnträchtiger, aber teilweise umweltgefährdender Aquakulturen zu setzen. Vor allem die EU sei als weltgrößter Fisch-Importmarkt in der Verantwortung. "Der neue Kurs der EU muss heißen: Vom Raubbau zum Wiederaufbau der Fischbestände", forderte Schacht. (red/APA)