Moskau - Für den Anschlag auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo sind nach Angaben von Ermittlern Islamisten aus der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus verantwortlich. Es gebe eindeutige Hinweise auf eine Beteiligung des einflussreichen Extremistenführers Ibrahim-Chalil Daudow, teilten die Behörden am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Erstmals nannten die Ermittler damit Details über mögliche Hintermänner des Attentats mit 36 Toten vor einer Woche. Unter den Toten waren auch zwei Österreicher.

Bei der Vorbereitung sei Daudows Ehefrau beim Hantieren mit Sprengstoff ums Leben gekommen, hieß es. Die Frau des ehemaligen Afghanistan-Kämpfers war am 31. Dezember nach einer Explosion in einem Gebäude bei Moskau tot gefunden worden. In Dagestan, einer Nachbarrepublik des früheren Kriegsgebiets Tschetschenien, nimmt die Gewalt immer weiter zu. Bei einem Anschlag auf einen Güterzug entstand in der Nacht auf Montag schwerer Sachschaden.

Festnahmen

Allein in den vergangenen drei Tagen nahm die Polizei in der russischen Hauptstadt sieben Menschen fest, die in vermeintlich anonymen Anrufen mit Anschlägen gedroht hatten. Die Behörden hatten deswegen Kaufhäuser und Einkaufspassagen evakuiert. Den "Trittbrettfahrern" drohen bis zu drei Jahre Haft.

Die Ermittler hatten am Vortag bekanntgegeben, dass ein 20 Jahre alter Selbstmordattentäter aus dem Nordkaukasus den Anschlag in Domodedowo begangen haben soll. Einen Namen nannten sie nicht. Die Tat sei aber aufgeklärt, mehrere weitere Verdächtige würden gesucht. (APA/dpa)