Pünktlich zum Ende der Übertrittzeit hat der FK Austria Wien noch zweimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Neben dem niederländischen Stürmer Nacer Barazite, der am Montag einen Vertrag über zweieinhalb Jahre mit Option auf Verlängerung unterzeichnete, heuerte auch Niklas Hoheneder von Sparta Prag für ein halbes Jahr plus Option auf drei weitere Jahre leihweise in Favoriten an. Über die Ablösemodalitäten Barazites wurde Stillschweigen vereinbart.
Hoheneder (24) feierte bereits im Jahr 2003 sein Debüt beim LASK und wurde in weitere Folge dort auch zum Stammspieler. Coach Karl Daxbacher kennt den Oberösterreicher aus seiner Trainertätigkeit beim LASK, damals bildete er zumeist gemeinsam mit Michael Baur das Innenverteidigerpaar der Linzer.
Im Sommer 2009 wechselte der vielfache Nachwuchsteamspieler nach
Tschechien zu Sparta Prag, machte dort 30 Meisterschaftsspiele und
sammelte auch in der Champions League-Qualifikation bzw. der Europa
League wertvolle internationale Erfahrung.
"Wir stehen schon
länger in Kontakt mit ihm, da er für den Sommer ein Wunschspieler von
uns war. Mit dem raschen Wechsel von Dragovic nach Basel haben wir nun
versucht, ihn jetzt schon von Prag loszueisen. Wir sind sehr
froh, dass unser dieser Schachzug gelungen ist", zeigte sich
AG-Sport-Vorstand Thomas Parits erfreut.
Der 20-jährige Barazite, der dem FC Arsenal gehörte, zuletzt aber bei Vitesse Arnheim gespielt hat, absolvierte zu Mittag noch die medizinischen Leistungstests in Wien, danach wurde vertraglich alles fixiert. Da sich die Kampfmannschaft noch bis Mittwoch im Trainingslager in der Türkei befindet, wird der Holländer erst am Freitag zu Zlatko Junuzovic & Co. stoßen.
Dragovic zum FC Basel
Der Transfer von ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic zum FC Basel ist perfekt. Der 19-Jährige unterzeichnete am Montag in Basel einen Vertrag über viereinhalb Jahre bis Ende Juni 2015. Das gab der Schweizer Meister auf seiner Homepage bekannt. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, sie soll sich Medienberichten zufolge auf eine Million Schweizer Franken (775.735 Euro) belaufen.
Dragovic hätte noch bis Sommer Vertrag beim FK Austria Wien gehabt, nach zähen Verhandlungen in den vergangenen Tagen haben sich die Klubs aber doch auf einen vorzeitigen Transfer des Innenverteidigers geeinigt.
Dragovic war im Herbst ein wichtiger Bestandteil der Austria-Abwehr, er absolvierte 18 von 19 Meisterschaftspartien. Im Nationalteam kam der 1,84 m große Innenverteidiger bisher neunmal zum Zug. "Der Verein ist beinahe jedes Jahr europäisch vertreten. Dazu pflegt der FCB einen technischen und offensiven Fußball zu spielen, der meiner eigenen Philosophie entspricht", sagte Dragovic über die Motive seiner Entscheidung für den Club der Schweizer Super League. Coach Thorsten Fink und die Vereinsführung hätten sich zudem intensiv um ihn bemüht.
Ohne Dragovic gegen Spartak Moskau
Dragovic soll mithelfen, den Titel erfolgreich zu verteidigen, der FC Basel liegt zur Saison-Halbzeit nach 18 Runden mit 32 Punkten einen Zähler hinter Tabellenführer FC Luzern zurück. Im internationalen Geschäft ist das Talent hingegen nicht einsatzberechtigt, da es bereits mit der Austria im Play-off zur Europa League engagiert war. Die Basler treffen nach Platz drei in der Champions-League-Gruppenphase und dem damit verbundenen Umstieg in die Europa League in der Runde der letzten 32 auf Spartak Moskau.
Die Schweizer waren froh, jene Verstärkung gefunden zu haben, die sie ins Auge gefasst hatten. "Dass es gelungen ist, einen Spieler dieser Kategorie zu gewinnen, zumal sich für ihn als Stammspieler der Austria und Nationalspieler diverse Clubs der Top-Ligen Europas interessiert haben, ist eine Bestätigung des Ansehens, das der FC Basel im internationalen Umfeld genießt", freute sich Vereins-Vizepräsident Bernhard Heusler.
Dragovic, der am 6. März 20 Jahre alt wird und die Rückennummer sechs erhielt, stößt am Dienstag zur Mannschaft, die Rückrunde startet am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim FC Thun.
"Wir sind froh, dass nun endlich Klarheit herrscht und wünschen ihm bei seinem neuen Klub alles Gute - eine große berufliche Chance für den jungen ÖFB-Teamspieler", sagte Parits. Auch Daxbacher gratulierte seinem Spieler zum Wechsel: "Puncto Einstellung und Ehrgeiz war er trotz seiner Jugend schon immer ein Vorbild. Der FC Basel ist für Aleksandar eine neue Herausforderung, ich wünsche ihm, dass er sich auch dort durchsetzt." (red)