Madrid - Der Anwalt des dreifachen Tour-de-France-Gewinners Alberto Contador setzt bei seiner Verteidigung auf einen "Präzedenzfall" aus dem Tennis. Der Franzose Richard Gasquet hatte vor dem obersten Sportgericht mit einer "Kuss-Theorie" Erfolg, nachdem bei ihm Kokain nachgewiesen worden war. Anwalt Andy Ramos argumentiert nun, auch bei Contador sei eine Substanz ohne sein Wissen in den Körper gelangt.

Bei Contador war bei einem Dopingtest Clenbuterol entdeckt worden - laut dem Spanier stammt es von einem am Vorabend gegessenen Steak. Gasquet hatte im März 2009 minimale Spuren von Kokain im Urin gehabt und argumentiert, er habe in einer Diskothek in Miami ein Mädchen geküsst, das vorher offenbar Kokain genommen hatte. Das Sportgericht in Lausanne glaubte ihm und wies den Antrag des Tennis-Weltverbandes ITF und der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA nach einer Sperre zurück.

Der Fall Contador weise eine Parallele zu dem des Tennis-Profis auf, erklärte Ramos gegenüber der Zeitung "El Mundo". Nach seinen Worten hätten sogar der spanische Verband RFEC, der eine einjährige Sperre empfohlen hat, und der Weltverband UCI zugegeben, dass die Menge so gering war, dass sie keine leistungssteigernde Wirkung hatte. "An Contadors Sieg bei der Tour de France 2010 gibt es daher keine Zweifel", betonte Ramos. (APA/dpa)