Rom - Die Ermittlungen um die Beziehungen von Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi zu jungen Frauen sorgen weiter für Aufregung. Aus Kreisen um die Mailänder Staatsanwaltschaft gehe hervor, dass Berlusconi im vergangenen Jahr 20.000 Euro an die Mutter der neapolitanischen Schülerin Noemi Letizia überwiesen haben soll, berichtete die Tageszeitung "Corriere della Sera" am Mittwoch.

Die heute 19-jährige Noemi Letizia, die Berlusconi liebevoll "Papi" nennt, hatte 2009 vom Premier zur Volljährigkeit ein mit Diamanten besetztes Goldcollier erhalten. Nach der undurchsichtigen Affäre mit der Neapolitanerin ging 2009 die Ehe des Premiers in die Brüche. Berlusconi musste öffentlich schwören, dass er keine Beziehung zu minderjährigen Mädchen pflegt.

Aus den Ermittlungen gehe hervor, dass Berlusconis Steuerberater ein Konto über 1,5 Millionen angelegt habe, um die Teilnehmerinnen an seinen Partys einfacher durch seine Handlanger bezahlen zu lassen, berichteten italienische Medien. Aus diesem Konto sei das Geld für Letizias Mutter geflossen. Auch gegen Berlusconis Buchhalter Giuseppe Spinelli laufen zurzeit Ermittlungen.

Berlusconi sorgt seit fast zwei Jahren mit Skandalen um sein Privatleben für Aufsehen. Gegen den Premierminister wird wegen Amtsmissbrauch und Sex mit minderjährigen Callgirls ermittelt. Am Freitag könnte die Mailänder Staatsanwaltschaft ein Eilverfahren gegen den Premierminister einreichen. (APA)