Der Chefredakteur des arabischen TV-Senders "Al Jazeera" und ein Vertreter des US-Nachrichtensenders "CNN" haben über die unterschiedlichen Kulturen und ihre Einflüsse auf die TV-Berichterstattung debattiert. Das Podium fand im Rahmen der 2. Kommunikationstage in Biel statt.

"Wie pflegen eine andere Kultur", sagte der Chefredaktor von Al Jazeera, Ibrahim Helal am Freitag. Der arabische Sender könne das Leid einer Familie darstellen, indem man ein beispielsweise die Leiche eines enthaupteten Kindes zeige.

"Sie wären selber geschockt, wenn wir solche Bilder nicht zeigen würden", richtete er an die Adresse von Tony Maddox, Vizepräsident von CNN International für Europa, Afrika und dem Mittleren Osten.

Maddox warf Al Jazeera vor, während des Irak-Kriegs Bilder von gefangenen US-Soldaten gezeigt zu haben. Bei CNN habe man darauf bewusst verzichtet. Laut Völkerrecht dürften Kriegsgefangene nicht zur Schau gestellt werden.

Problematik der Quellenlage für Medien

Helal und Maddox nahmen an einer Podiumsdiskussion über die Problematik der Quellenlage für Medien in Kriegs- und Friedenszeiten teil. Anwesend war auch Nick Gowing, Moderationsleiter der britischen Fernsehkette BBC.

Die 2. Bieler Kommunikationstage waren am Donnerstag durch den Schweizer Vekehrsminister Moritz Leuenberger (SP) eröffnet worden. Während zweier Tage trafen sich Fachleute aus der Telekommunikationsbranche, Politiker und Journalisten. (APA/sda)