Wien - Neue Wege geht die Technische Universität Wien bei den Studiengebühren. Die Uni will laut "profil" ihren Studierenden die Beiträge ab Ende des Sommersemesters 2003 zurückerstatten, wenn die Absolvierung von Lehrveranstaltungen nicht in der vorgesehenen Zeit gewährleistet werden kann.

Skalicky gibt sein "Ehrenwort"

"Die Studenten müssen, um rasch zu studieren, eine gewisse Wochenstundenanzahl pro Semster erbringen. Gibt es etwa bei rechtzeitiger Anmeldung keinen Platz in Seminaren, bekommen sie die Kosten eines Semesters zurück", erklärte Rektor Peter Skalicky. Das sei ein Beitrag zur Qualitätssicherung seines Hauses. Eine rechtliche Verankerung gibt es nicht, aber: "Ich gebe mein Ehrenwort."

Ein Hauch von ÖH-Wahlkampf

Skalickys Ankündigung wurde am Samstag von ÖVP und SPÖ begrüßt. Uneins war man sich in der Frage, von wem diese Idee stammt: ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer meinte, die VP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) habe sie im Zuge des ÖH-Wahlkampfes vorgebracht. SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal verwies darauf, dass er schon im Jänner in einer Nationalratsrede davon gesprochen habe.

VP-Klubobmann beharrt auf Urheberschaft der VP-Fraktion AG

"Die Idee, Studierenden für den Fall, dass die Universität ihre Leistung nicht erbringt, den Studienbeitrag rückzuerstatten, spiegelt das neue Verständnis der Universitäten wider. Ich freue mich, dass Rektor Skalicky diese kreative Idee der Aktionsgemeinschaft (AG) aufgreift", meinte Molterer in einer Aussendung, in der er auch für die Teilnahme an den ÖH-Wahlen vom 20. bis 22. Mai warb.

Zeitpunkt des Vorschlags für Broukal "bemerkenswert"

Auch Broukal sieht in der Rückstattung der Studienbeiträge einen "ersten guten Schritt, dem aber umgehend weitere Schritte folgen müssen". So z.B. die Halbierung der Studiengebühr für berufstätige Studenten. Er fand es aber "bemerkenswert", dass Rektor Peter Skalicky sich am Höhepunkt des ÖH-Wahlkampfes zu diesem Schritt entscheidet, während sein, Broukals, Vorschlag im Jänner keine Reaktion fand. "Es entsteht der Eindruck, dass Skalicky lieber Wahlkampfhilfe für die VP-nahe Aktionsgemeinschaft leistet, als einen Vorschlag des SPÖ-Wissenschaftssprechers aufzugreifen." Broukal betonte auch, dass Ziel der SPÖ weiterhin die Abschaffung der Studiengebühr bleibe.(APA)