Kinshasa - Vor dem Start der Unglücksmaschine in der Demokratischen Republik Kongo haben Flugzeugmechaniker offenbar einen Fehler an der Ladeklappe bemerkt. Die Mechaniker, die für die Iljuschin 76 zuständig seien, hätten festgestellt, dass es beim Schließen der Ladeklappe Probleme gab, und eine Stunde lang versucht, diese zu reparieren, sagte ein Militär, der anonym bleiben wollte, am Samstag in Kinshasa. Sie hätten mehrere Anläufe genommen, das Problem zu beheben, doch eine Stunde nach dem geplanten Start hätten sie beschlossen zu gehen.
Bei der Maschine hatte sich in der Nacht auf Freitag während des Fluges die Ladeklappe geöffnet. Die unangeschnallt auf dem Boden sitzenden Passagiere wurden aus dem Flugzeug gesogen und stürzten zwei Kilometer in die Tiefe.
Möglicherweise mehr als 200 Opfer
Nach dem tragischen Flugzeugunglück besteht weiter Unklarheit über die Opferzahl. Ein Beamter auf dem Flughafen von Kinshasa sagte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, möglicherweise habe es mehr als 200 Todesopfer gegeben. Die am Vortag von Militärs genannte Zahl von 160 Toten sei zu niedrig gegriffen.
Bei Truppentransporten wie diesem seien üblicherweise bis zu 300 Passagiere an Bord, erklärte der Beamte. Lediglich 23 bis 50 Passagiere hätten den Flug nach Erkenntnissen vom Samstag überlebt.
Ein Militärsprecher sagte der AFP, die genaue Opferzahl könne nicht geklärt werden, da die Zahl der Passagiere an Bord der Iljuschin nicht bekannt sei. Ein Überlebender hatte der AFP am Freitag berichtet, an Bord seien mehr als 100 Polizisten sowie deren Familien gewesen.
Regierung schweigt
Die Regierung in Kinshasa äußerte sich bis zum Samstagmittag nicht zu dem Unglück. Nachdem Informationsminister Kikaya bin Karubi am Vortag von lediglich sieben Toten gesprochen hatte, verwies sein Sprecher am Samstag auf das Militär, das eine offizielle Erklärung zu dem Vorfall herausgeben wolle. Die staatliche Zeitung "L'Avenir" berichtete nicht über das Unglück.
Bei der Maschine hatte sich in der Nacht auf Freitag während des Fluges die Ladeklappe geöffnet. Die unangeschnallt auf dem Boden sitzenden Passagiere wurden aus dem Flugzeug gesogen und stürzten zwei Kilometer in die Tiefe. (APA/AFP)